27.11.23
Die Deutsche Bahn hat in Heidenau bei Dresden ihre Vorzugsvariante für den Bau der neuen Strecke zwischen Dresden und Prag vorgestellt. Nach den Ergebnissen der Vorplanung liefert ein rund 30 Kilometer langer Tunnel durch das Erzgebirge zwischen Heidenau und dem tschechischen Verkehrsknoten Ústí nad Labem die für die Region bestmögliche Streckenführung.
Um die geeignetste Trasse für den Bau von Deutschlands längstem Eisenbahntunnel zu finden, haben Fachexperten in den vergangenen zweieinhalb Jahren eine Teil- und eine Volltunnelvariante geplant. Beide Varianten haben sie anhand festgelegter Kriterien, die im Vorfeld mit Umweltplanern und Vertretern der Region entwickelt wurden, gleichberechtigt verglichen. Das Ergebnis zeigt: Die Volltunnelvariante ist sowohl für die Umwelt als auch verkehrlich, technisch und wirtschaftlich die beste Lösung.
Martin Walden, Konzernbevollmächtigter der DB für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen: „Wir freuen uns, dass die von der Region favorisierte Volltunnelvariante auch nach umfassender Prüfung die beste Streckenführung ist. Durch den intensiven und vertrauensvollen Dialog mit allen Beteiligten und den Bürgerinnen und Bürgern konnten wir die Variante stetig optimieren. Jetzt hat sich gezeigt, dass sie bei allen wichtigen Kriterien wie Umwelt, Verkehr und Technik und auch der Wirtschaftlichkeit eindeutig vorne liegt. Die Neubaustrecke Dresden–Prag ist ein international bedeutendes Bauprojekt für die Starke Schiene in Europa. Es verbindet Nationen, schafft die Voraussetzung für mehr Personen- und Güterverkehr auf der Schiene und entlastet das Elbtal vom Bahnverkehr. Die Metropolen Dresden und Prag rücken zusammen und liegen dann nur noch etwa eine Stunde auseinander.“
Zum Neubau des Tunnels gehört auch der Ausbau der Strecke zwischen Dresden und Heidenau. Damit der Zugverkehr reibungslos durch den neuen Tunnel fahren kann, müssen beispielsweise etwa 46 Kilometer neue Gleise, rund neunzig neue Weichen, moderne Leit- und Sicherungstechnik sowie neue Abstellmöglichkeiten für Züge gebaut werden.
Die bisherige Strecke im Elbtal hat die Grenzen ihrer Kapazität erreicht. Die neue Verbindung bietet künftig eine hochwassersichere Alternative. Das Projekt wird die Reise- und Transportzeiten im nationalen und internationalen Personen- und Güterverkehr deutlich verkürzen. Damit leistet die Neubaustrecke einen wichtigen Beitrag dazu, mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern.
Außerdem wird die Tschechische Republik in das mitteleuropäische Hochgeschwindigkeitsnetz eingebunden. Im Januar 2024 beginnen die Bürgerdialoge in den Gemeinden. Hier können sich die Bürger über die Planung informieren. Gewichtige Hinweise können in die Planung einfließen. Mitte des kommenden Jahres soll die Vorzugsvariante endgültig feststehen. Die DB AG reicht die Unterlagen anschließend zur parlamentarischen Befassung im Deutschen Bundestag ein.
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
Siegfriedstr. 24a
58453 Witten
Quelle: Zughalt.de