12.12.23
Die Fürther infra hat ihren Fuhrpark um drei neue Elektrobusse erweitert. Die Anschaffungskosten für die Gelenkbusse des niederländischen Herstellers Ebusco, lagen nach Angaben von infra-Chef Marcus Steurer zusammen bei knapp 2,4 Millionen Euro und sind damit in etwa doppelt so hoch wie für normale Dieselbusse. Rund eine Million Euro steuerte das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen eines Förderprogramms bei.
Vom Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr kamen – ebenfalls über ein Förderprogramm – nochmal 346.500 Euro hinzu. So sollen kommunale Verkehrsunternehmen bei der Modernisierung ihres Fuhrparks und der Umstellung auf lokal emissionsfreie und emissionsarme Antriebe unterstützt werden.
Die Verantwortlichen der infra sind Bund und Land sehr dankbar für die Zuschüsse, nur so kann nach Ansicht des infra-Chefs langfristig ein zukunfts- und leistungsfähiger Personennahverkehr gewährleistet werden. Die neuen, jeweils 18 Meter langen, Gelenkbusse verfügen über 56 Sitz- und 102 Stehplätze inklusive zwei Sondernutzungsflächen für Rollstühle, Kinderwagen und Rollatoren. Besonders in der Innenstadt schafft ein leiser und emissionsfreier Personennahverkehr Lebensqualität.
„So bringen wir den Klima- und Umweltschutz vor Ort voran“, bekräftigt Marcus Steurer den umweltschonenden Antrieb. Konkret werden durch den Kraftstoffwegfall pro Bus und Jahr gegenüber einem Dieselmodell rund 66 Tonnen CO2 eingespart. Hinzu kommt, dass die Busse der infra mit hundert Prozent TÜV-zertifiziertem Ökostrom unterwegs sind. Laut Herstellerangaben reicht eine Batterieladung für 290 Kilometer pro Bus. Ab Januar 2024 werden die Ebuscos auf den Fürther Linien unterwegs sein.
Das Besondere an den neuen Modellen: Sie haben für noch mehr Sicherheit kamerabasierte Außenspiegel. Damit hat das Fahrpersonal optimale Sicht, insbesondere bei Dunkelheit und schlechter Witterung. Außerdem sind die Busse auf maximale Energieeffizienz ausgelegt: Die Abwärme des Antriebsstrangs sowie der Batterien wird zum Beispiel an kälteren Tagen zur Erwärmung des Innenraums verwendet. Darüber hinaus hilft ein optimierter Algorithmus in den Fahrzeugen bis zu 40 Prozent der verbrauchten Energie beim Bremsen zurückzugewinnen. Bereits im Mai dieses Jahres stellte das Fürther Verkehrsunternehmen drei Solobusse des Herstellers Mercedes Benz in Betrieb.
Die Erfahrungen damit sind laut dem infra-Chef hervorragend, die Reichweite pro Ladung liegt in etwa bei 250 bis 300 Kilometer und reicht damit vollständig für einen Tagesumlauf eines Busses. Auf den Dächern aller E-Busse sind Pantographen verbaut. Das sind Stromabnehmer, über die die Busse – hauptsächlich nachts – geladen werden. Sechs spezielle Ladeplätze wurden für die E-Bus-Flotte eingerichtet. Je nach Leistung dauert ein Ladevorgang zwischen einer und vier Stunden. Bis 2035 möchte das Unternehmen vollständig aus dem Diesel aussteigen.
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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Quelle: Zughalt.de