26.01.24
Um die Mitarbeiter dreht sich auch die aktuelle Kampagne der Wiener Linien, die auf zahlreichen On- und Offline-Werbeflächen zu sehen ist. Trotz Krankenstandswelle kann der Öffibetrieb den gewohnt dichten Fahrplan weiterhin aufrechterhalten. Die Wiener Linien haben vor einem Jahr ihr Fünf-Punkte-Programm zur Stabilisierung der Intervalle und Bewältigung der angespannten Personalsituation vorgestellt.
Ein umfassendes Paket mit Maßnahmen zur Mitarbeiter-Gewinnung sowie Attraktivierung der Jobs im Fahrdienst ist seither in Umsetzung und zeigt Wirkung. Seit September ist der Öffibetrieb wieder in dichteren Intervallen unterwegs. Trotz Krankenstandswelle kann der Fahrbetrieb weiterhin aufrechterhalten werden. Die Wiener Linien beobachten die Situation allerdings laufend.
Über die Feiertage waren täglich mehr als 2.000 Mitarbeiter für die Wiener und ihre Gäste im Einsatz. In der Silvesternacht sind die U-Bahnen in einem verdichteten Intervall gefahren, auch 17 Straßenbahn- und neun Buslinien waren die ganze Nacht in Betrieb. In der Vorweihnachtszeit wurde die Haltestelle Rathausplatz, Burgtheater aus Sicherheitsgründen heuer erstmals durchfahren.
Besucher des Christkindlmarkts konnten auf die naheliegenden Haltestellen Parlament, Rathaus und Schottentor ausweichen. Durch diese präventive Maßnahme konnte trotz des enormen Andrangs am Christkindlmarkt ein durchgehender Fahrbetrieb am Ring gewährleistet werden. In anderen Jahren musste der Ring aufgrund des großen Andrangs wiederholt gesperrt werden, wodurch es zu Fahrtunterbrechungen auf allen Ringlinien gekommen ist. Die Wiener Linien führen mit voller Intensität die Umsetzung des Fünf-Punkte-Programms fort.
2024 werden mehr Fahrer als je zuvor ausgebildet, bei der Straßenbahn wurden die Schulungsplätze um vierzig Prozent aufgestockt. Das Interesse ist groß, die Bim- und Busschulen sind für die kommenden Monate gut gefüllt. Zugleich werden die Arbeitsbedingungen im Fahrdienst kontinuierlich verbessert. Vergangenes Jahr wurden die Gehälter sowie Zulagen und Prämien erhöht, langfristig an einer Arbeitszeitverkürzung bei gleichbleibender Bezahlung gearbeitet. 2026 soll die Arbeitszeit im Fahrdienst von derzeit 37,5 auf 36 Stunden reduziert werden, ab 2028 auf 35 Stunden.
2023 sind rund 14.000 Bewerbungen für den Fahrdienst eingegangen und durch Optimierungen in der Personalplanung ist seit Herbst ein Drittel der Unterbrecherdienste bei der Straßenbahn weggefallen. Trotz zahlreicher Pensionierungen konnte der Unterstand bei Bus und Bim verringert werden. Vor einem Jahr wurden rund hundert Straßenbahn-Fahrer und Bus-Lenker gesucht.
Mit Jahresende waren wie erwartet noch rund fünfzig Plätze bei der Bim und vierzig beim Bus frei. Die Situation am Arbeitsmarkt bleibt angespannt, daher setzen die Wiener Linien ihre Suche nach neuen Fahren und Werkstätten-Mitarbeitern unvermindert fort, denn der Personalbedarf wird dauerhaft hoch bleiben.
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
Siegfriedstr. 24a
58453 Witten
Quelle: Zughalt.de