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SBB schreibt schwarze Zahlen

19.03.24 (Schweiz)

Im Jahr 2023 hat die SBB täglich 1,32 Millionen Personen (2022: 1,16 Millionen) transportiert und damit das Niveau aus dem Rekordjahr 2019 wieder erreicht; dies ist auch der Verdienst der SBB Mitarbeitenden. Immer mehr Menschen sind in der Freizeit mit der Bahn im Inland und den umliegenden Destinationen in Europa unterwegs. Mehr Passagiere bringen mehr Erträge, weshalb der Fernverkehr erstmals seit drei Jahren wieder positiv abschließt (2023: 117 Millionen Franken, 2022: –47 Millionen Franken).

Zusammen mit den Gewinnen von SBB Immobilien vor Ausgleichszahlungen (2023: 281 Millionen Franken, 2022: 269 Millionen Franken) und Energie (2023: 78 Millionen Franken, 2022: -165 Millionen Franken) führt dies zu einem Gewinn von 267 Millionen Franken (2022: -245 Millionen Franken). Der Gewinn ist erfreulich, reicht jedoch nicht aus, um die Schulden (11,26 Milliarden Franken, 2022: 11,44 Milliarden Franken) maßgeblich zu reduzieren, die massiven Verluste der Vorjahre auszugleichen und die Investitionen für die Zukunft, zum Beispiel in neues Rollmaterial, zu finanzieren.

Das positive Jahresergebnis 2023 war insbesondere vom schneller und stärker als erwarteten Wachstum der Passagierzahlen, einem höheren Ergebnis im Energiebereich und einem soliden Beitrag von Immobilien zum Gesamtergebnis geprägt. Die Verschuldung liegt mit 11,26 Milliarden leicht unter Vorjahresniveau (2022: 11,44 Milliarden). Die SBB hat das Bahnsystem 2023 weiter stabilisiert. Dies bei einem Rekordstand an Reisenden und während am Bahnsystem laufend gebaut wird, im vergangenen Jahr auf rund 20 000 Baustellen.

Die SBB Züge sind sicher, sauber und – wie Ende Januar in der Medienmitteilung zur Pünktlichkeit 2023 – pünktlich unterwegs. Mehr Passagiere führen aber auch zu weniger freien Sitzplätzen, auch bewerten die Kundinnen und Kunden die Sauberkeit schlechter. Dies wirkte sich auf die nach wie vor gute Zufriedenheit bei den Reisenden (2023: 78.7, 2022: 80.5 Punkte) aus. Positiv entwickelten sich die Werte beim Güterverkehr (deutliche Verbesserung um 3.9 Punkte auf 73.7 Punkte).

Die im Jahr 2023 lancierten neuen Angebote für Jugendliche fanden großen Anklang (beispielsweise 89 273 verkaufte GA Night bis Ende Februar 2024). Trotz angespannter Finanzlage und großen betrieblichen Herausforderungen vom Planen, übers Bauen bis hin zum Fahren sind die SBB-Mitarbeiter so zufrieden und motiviert wie noch nie seit Messbeginn (79 von 100 Punkten, 2022: 78 Punkte).

Dank dem außerordentlichen Einsatz ihrer Mitarbeiter meisterte die SBB 2023 Ausnahmesituationen wie die Entgleisung im Gotthard-Basistunnel und weitere große Unterbrüche wie in La Chaux-de-Fonds oder Renens. Eine finanziell gesunde SBB braucht jährlich rund 500 Millionen Franken Gewinn. Um die Situation zu stabilisieren, wird das Unternehmen zudem bis 2030 rund sechs Milliarden Franken weniger ausgeben. Die ergriffenen Kosten- und Effizienzmaßnahmen sind auf Kurs.


Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
Siegfriedstr. 24a
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Quelle: Zughalt.de