Jobportal für die Bahnbranche & ÖPNV

VCD will Nachtzüge stärken

26.03.24

Die Nachtzüge erleben derzeit eine Renaissance in Deutschland – nach langer Flaute wachsen Netz und Angebot, obwohl die Deutsche Bahn bislang nicht direkt wieder eingestiegen ist. Auch die Zahl der Fahrgäste nimmt zu. Der VCD-Bahnexperte Alexander Kaas Elias begrüßt das Comeback, sieht das Potenzial aber bei weitem noch nicht ausgeschöpft: „Wir brauchen ein europaweites Nachtzugnetz, um mehr Reisende auf die Schiene zu bringen. Dafür sind höhere Kapazitäten und mehr Waggons nötig, damit längere Nachtzüge häufiger fahren können – sinnvoll wären zum Beispiel Doppelstock-Liegewagen“.

Heute sind Nachtzüge oft lange im Voraus ausgebucht, und die Bahnen können beliebige Preise verlangen, weil sie keine Konkurrenz zu fürchten haben. So haben die ÖBB ein dynamisches Preissystem eingeführt, das für die Kunden richtig teuer werden kann. Denkbar wäre es, Unternehmen mit vielen Nachtzugverbindungen besonders günstige Trassenpreise zu gewähren.

Kaas Elias fordert eine länderübergreifende Organisation des Nachtzugverkehrs, um das zu ändern: „Die beteiligten Staaten müssen einander gewährleisten, dass sie Zugangsbarrieren abbauen, so wie es die Europäische Union in den Eisenbahnpaketen bereits beschlossen hat. Außerdem brauchen Nachtzugbetreiber langfristige Planungssicherheit und günstige Trassenpreise – dann erst lohnen sich Investitionen in teure Schlaf- und Liegewagen.“

Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
Siegfriedstr. 24a
58453 Witten
Quelle: Zughalt.de