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Eurobahn geht in den Notfahrplan

27.03.24

Zum Ende der Osterferien, ab dem 8. April, geht die Eurobahn in einen Notfahrplan im Teutoburger-Wald-Netz. Da das Unternehmen nicht genügend Triebfahrzeugführer hat, sieht man sich zu diesem Schritt gezwungen, auch im das Angebot planbar zu gestalten. Gültig sind die Fahrplanänderungen vorerst bis zu den Sommerferien; dann wird die Sachlage erneut evaluiert.

„Wir haben in den vergangenen Wochen intensiv geprüft und analysiert, wie wir unter Anbetracht der schwierigen Branchen-Bedingungen unseren Fahrgästen die benötigte Zuverlässigkeit und Fahrplanstabilität bieten können. Mit den Fahrplananpassungen tragen wir den Themen sowie auch unserer Mitarbeiterfürsorge Rechnung“, sagt Karsten Schulz, Technischer Geschäftsführer der Eurobahn.

Die RB 65 ist montags bis freitags im Halbstundentakt für die Fahrgäste im Einsatz; ab dem 8. April werden innerhalb der nachfragestarken Zeitlagen ein Drittel der Zugleistungen entfallen. Die Teuto-Bahn ist ab Montag, 8. April im Zweistundentakt im Einsatz (zuvor stündlich). Der parallel verkehrende Regional-Express RE 2 kann weiterhin zwischen Münster und Osnabrück in beiden Richtungen genutzt werden. Zwischen Rheda-Wiedenbrück und Bielefeld entfällt der Zugverkehr, sodass man auf die Linien RB 69 und RE 6 verweist.

Der Streckenabschnitt zwischen Gütersloh und Isselhorst-Avenwedde wird mit einem Schienenersatzverkehr bedient. Auf der Linie RE 78 werden wir zwischen Nienburg und Minden den Verkehr vollständig einstellen. Alternativ werden wir einen Schienenersatzverkehr mit Bussen einrichten, um das Leistungsangebot für unsere Fahrgäste in adäquater Weise aufrecht zu halten. Das Leistungsangebot des Leineweber (RE 82) wird auf den Parallelverkehren der Linien RB 72 und RB 73 gelegt.

Der Streckenabschnitt Bielefeld – Altenbeken wird von dem RE 82 bis einschließlich Sonntag, 7. April bedient, ab dem 8. April entfällt der Verkehr auf der Linie RE 82. Die Branchenzahlen sind eindeutig. Allein bis Ende 2024 fehlen rund 500 Mitarbeiter in verschiedenen Berufsgruppen der NRW-Nahverkehrsbahnen. Bis 2027 gehen mehr als 600 Lokführer in den Ruhestand. Mit einer großangelegten Beschäftigungsoffensive, die im September 2023 vom Verkehrs- und Umweltministerium des Landes Nordrhein-Westfalen auf den Weg gebracht wurde, haben die Akteure aus Politik und Bahnbranche ihr Engagement zur Fachkräftegewinnung verstärkt und fortgesetzt.

Insgesamt werden hierfür sechs Millionen Euro bereitgestellt. In Zahlen heißt dies, dass 2024 in Nordrhein-Westfalen 650 Kursplätze für den Quereinstieg Lokführer angeboten werden, und das Angebot somit um fünfzig Prozent aufgestockt wurde. Weiterhin sind die tariflichen Entwicklungen der Gewerkschaften, Beispiel Arbeitszeitenreduzierung, zu beachten, deren Mehrbedarfe hier noch nicht einberechnet sind. Die Eurobahn ist eines der Partner von Fokus Bahn, welcher zudem ein aktiver Player ist, um sich den Branchenherausforderungen zu stellen und die Schiene zu gestalten.

Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
Siegfriedstr. 24a
58453 Witten
Quelle: Zughalt.de