09.04.24
Die Vorbereitungen zum Start des Linienverkehrs mit den ersten zwölf vollelektrischen Bussen der Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG (KVG) biegen in die Zielgerade ein. Auf dem ehemaligen Hübner-Gelände in der Sandershäuser Straße 59 (im KVG-Jargon „BS59“) entsteht der Betriebshof für diese Busse. Die Ladeinfrastruktur für die Fahrzeuge ist einsatzbereit, die Aufenthaltsräume für das Fahrpersonal werden demnächst eingerichtet. Das ist nicht alles, was auf dem neuen Gelände Platz finden wird. Hier entsteht der neue Standort auch für weitere Abteilungen der KVG, die vom Betriebshof Wilhelmshöhe nach Bettenhausen umziehen werden. „BS59“ wird dann der dritte Betriebshof der KVG.
„Wir feiern heute einen Meilenstein in unserem E-Bus-Konzept.“ Mit diesen Worten begrüßte KVG-Vorstand Olaf Hornfeck die Gäste auf dem neuen KVG-Gelände Sandershäuser Straße 59. „Mit der Fertigstellung der Ladeinfrastruktur haben wir eine entscheidende Voraussetzung für den Start unserer vollelektrischen Busse im Linienbetrieb geschaffen. Ein weiterer Lademast ist in der Wendeschleife Holländische Straße entstanden, und damit wird auch das Zwischenladen der E-Busse möglich.“
Mitte April werden die E-Busse mit ihrem Linienbetrieb starten, informierte der KVG-Vorstand weiter. In diesem ersten Schritt werden acht große Schubgelenkbusse auf der Linie 11 die Stadt Vellmar mit der Kasseler Nordstadt sowie den Stadtteilen Jungfernkopf, Kirchditmold, Bad Wilhelmshöhe, Süsterfeld-Helleböhn und Niederzwehren miteinander verbinden. Die vier Solobusse der KVG verteilen sich auf verschiedene Stadtteillinien.
„Insbesondere die Menschen in den Wohngebieten werden von den sehr geräuscharmen und emissionsfreien Fahrzeugen profitieren“, betonte Hornfeck, und weiter: „Diese zwölf Busse sind der Auftakt für den Technologiewechsel unserer aus etwa 80 Fahrzeugen bestehenden Busflotte bis in das Jahr 2030. Mit dem Start des Linienbetriebes setzen wir ein Zeichen für den Klimaschutz und die Verkehrswende in der Stadt Kassel und in Nordhessen. Nach der Umstellung unserer Busflotte wird unser ÖPNV-Angebot auf unseren acht Straßenbahn- und 16 Buslinien vollständig emissionsfrei sein.“
In dem bestehenden Betriebshof der KVG Sandershäuser Straße 23 werden die E-Busse täglich enden, denn hier befindet sich zum Beispiel die Buswerkstatt. Am nächsten Tag aber starten die Busse von „BS59“, denn hier werden die Akkus geladen. Die KVG hatte das rund 11.000 Quadratmeter große Areal, zusammen mit dem Grundstück in der Agathofstraße Anfang vorigen Jahres von der Kasseler Firma Hübner erworben. Das Laden der Busse erfolgt auf dem Gelände „BS59“ batterieschonend, was die Lebensdauer der Akkus erhöht. Die Bremsenergie der Busse wird genutzt, um die Busse zusätzlich zu laden (Rekuperation). Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat die komplette Ladeinfrastruktur mit vierzig Prozent der Summe von rund 2,3 Millionen Euro gefördert.
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
Siegfriedstr. 24a
58453 Witten
Quelle: Zughalt.de