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Generalsanierung im Freistaat Bayern

16.04.24

Für mehr Qualität und Kapazität im Schienennetz plant die Deutsche Bahn in den kommenden Jahren die Generalsanierung von vierzig besonders belasteten Strecken. Den Auftakt macht ab Juli 2024 die Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim. Innerhalb von fünf Monaten Sperrpause wird die siebzig Kilometer lange Strecke komplett saniert, der Personenverkehr durch Busse ersetzt oder – wie der Güterverkehr – umgeleitet. Nach ähnlichem Muster stehen ab 2026 auch sieben wichtige Bahnstrecken in Bayern auf der Agenda.

Klaus-Dieter Josel, DB-Konzernbevollmächtigter für den Freistaat Bayern: „Das Schienennetz in Deutschland ist hoch belastet. Immer mehr Verkehr ballt sich auf einer Infrastruktur, die zum Teil überaltert und daher störanfällig ist. Darunter leidet die Pünktlichkeit. Das gilt besonders auf den am stärksten belasteten Abschnitten. Daher ist die Generalsanierung genau dieser Korridore dringend erforderlich.”

Ziel ist es, die Infrastruktur innerhalb eines möglichst kurzen Zeitraums komplett zu erneuern. Dazu gehören Schwellen und Schotter, Gleise und Weichen, Signale und Stellwerke ebenso wie die Bahnhöfe. Das bedeutet: Die Strecke wird einmal gesperrt, statt wie bisher viele kleinere Einzelarbeiten zu realisieren. Anschließend sind in der Regel für mehrere Jahre keine größeren Bauarbeiten mehr erforderlich. Zudem werden die generalsanierten Abschnitte deutlich leistungsfähiger, erhalten einen erstklassigen Ausrüstungsstandard und werden für den digitalen Bahnbetrieb der Zukunft vorbereitet.

Den Anfang in Bayern macht die Strecke Nürnberg – Regensburg im ersten Halbjahr 2026. Während der fünfmonatigen Sperrung von Februar bis Juni werden rund achtzig Kilometer Gleise, sechzig Kilometer Oberleitung und vierzig Weichen auf der Strecke erneuert. Hinzu kommen die Sanierung des Deininger Damms bei Neumarkt sowie die Sanierung einer Brücke bei Burgthann. An zahlreichen Verkehrsstationen zwischen Nürnberg und Regensburg werden Arbeiten stattfinden, um zukünftig den Aufenthalt der Reisenden aufzuwerten.

Zur neuen Ausstattung gehören unter anderem moderne Bahnsteigdächer und Wegeleitsysteme, Wetterschutzhäuser sowie die Barrierefreiheit. In der zweiten Jahreshälfte 2026 folgt dann die Generalsanierung der Strecke Obertraubling (bei Regensburg) – Passau. Auch hier finden wichtige Arbeiten an Gleisen, Weichen, Oberleitungen und Bahnhöfen statt. Zudem werden mehrere Stellwerke erneuert sowie eine Langsamfahrstelle in einem Moorgebiet bei Osterhofen beseitigt.

2027 plant die Bahn die Generalsanierungen der Strecken München – Rosenheim und Rosenheim – Salzburg. Ein Fokus der Arbeiten auf den beiden Strecken wird die Modernisierung der insgesamt 13 Verkehrsstationen sein. Anfang 2028 saniert die DB dann die Strecke Würzburg – Nürnberg. Den Abschluss machen die Strecken Würzburg – Ansbach – Treuchtlingen und Ulm – Augsburg im Jahr 2030. In den kommenden Wochen und Monaten werden die Planungen konkretisiert.

Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
Siegfriedstr. 24a
58453 Witten
Quelle: Zughalt.de