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ÖPNV als Wirtschaftsfaktor

16.04.24

Der Wirtschaftsstandort Deutschland profitiert stark von den Unternehmen der nachhaltigen Mobilitätswirtschaft – sowohl mit Blick auf die Wertschöpfung als auch hinsichtlich der Beschäftigungs- und Einkommenseffekte. Eine aktuelle Studie im Auftrag des Bündnisses nachhaltige Mobilitätswirtschaft von Allianz pro Schiene, Bundesverband Carsharing (bcs), Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und Zukunft Fahrrad bestimmt erstmals den volkswirtschaftlichen Nutzen der nachhaltigen Mobilitätswirtschaft.

Mobilität mit dem Rad, mit Bus und Bahn oder Carsharing bewegt nicht nur die Menschen, sondern ist auch ein Jobmotor und sichert eine hohe Wertschöpfung. Das CONOSCOPE-Institut hat Schienenverkehr, Busverkehr, die Fahrradwirtschaft, Carsharing sowie die Taxibranche in ihrer Gesamtheit als Wirtschaftsfaktor für Deutschland untersucht. Jeder Euro, der durch Unternehmen der nachhaltigen Mobilitätswirtschaft in Deutschland erwirtschaftet wird, erzeugt eine zusätzliche Wertschöpfung in Höhe von 2,40 Euro.

Insgesamt gehen 117,6 Milliarden Euro der in Deutschland erbrachten Wertschöpfung auf die Geschäftstätigkeiten der nachhaltigen Mobilitätswirtschaft zurück. 1,7 Millionen Voll- und Teilzeitbeschäftige profitieren von den direkten und indirekten Beschäftigungseffekten. Dadurch werden Einkommen in Höhe von insgesamt 66,8 Milliarden Euro generiert. Hinter den Angeboten stehen Verkehrsunternehmen und Fahrzeugbauer. Fahrradhersteller und Händler bringen Produkte unter die Menschen. Lokale und überregionale Anbieter schaffen durch ihren Service eine echte Alternative zum Privat-Pkw.

Sie alle schaffen regionale, nicht verlagerbare Arbeitsplätze vor Ort. Eine Umfrage zur Studie zeigt: Es ist einiges passiert. Die Bürger nehmen wahr, dass sich die Angebote in den vergangenen Jahren durchaus verbessert haben. Insgesamt sagen vierzig Prozent der Befragten, dass sich die Angebote deutlich (sechs Prozent) oder etwas (34 Prozent) verbessert haben. Allerdings zeigen sich starke Unterschiede, je nach Größe der Kommune.

Den größten Handlungsbedarf in ihrer Region sehen die Befragten bei der Verbesserung von Bus- und Bahnverbindungen (achtzig Prozent), einer besseren Radinfrastruktur (44 Prozent) sowie der vereinfachten Nutzung unterschiedlicher Verkehrsmittel innerhalb eines Weges (42 Prozent). Das Bündnis nachhaltige Mobilitätswirtschaft betont die Chancen, die für die Bundesregierung, Länder und Kommunen in der Förderung nachhaltiger Mobilität sowohl für die Verkehrs- als auch für die Wirtschaftspolitik liegen.

Dirk Flege, Geschäftsführer Allianz pro Schiene: „Wenn achtzig Prozent der Menschen in Deutschland den Ausbau von Bus- und Bahnverbindungen als notwendig ansehen, ist das ein klarer Auftrag an Bund und Länder, die Regionalisierungsmittel zu erhöhen. Mit zusätzlichen Bussen und Bahnen überzeugen wir noch mehr Menschen, ihr Auto stehen zu lassen. Zu einem besseren ÖPNV-Angebot gehören auch attraktivere Bahnhöfe.“

Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
Siegfriedstr. 24a
58453 Witten
Quelle: Zughalt.de