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BVG AöR digitalisiert Leuchtsäulen

19.04.24

Die vierseitigen Leuchtsäulen der Berliner Verkehrsbetriebe AöR, auch als BVG-Kubus bekannt, sorgen seit 1988 für Fahrgastinformation an den Bus- und Straßenbahnhaltestellen. Frühere Exemplare dienten bereits – vorrangig – der Werbung, und das seit fast genau hundert Jahren. Sie waren damals eine echte Innovation und sind bis heute – wie die gelben Doppeldecker – ein Erkennungsmerkmal für die Stadt und die BVG AöR. Nun bekommen sie eine digitale Frischzellenkur.

Hinter dem Projekt mit dem Namen „Diggi – der digitale Info-Buddy“ steckt nicht weniger als das Ziel, den Fahrgästen an den Haltestellen die bestmögliche Information zu geben – auch im Fall von Störungen schnell und verständlich. In dem neuen Kubus im klassischen BVG-Look verbirgt sich deshalb jede Menge Technik. Statt Fahrplänen und Informationen auf Papier sorgen verschiedene Displays für dynamische Informationen in jeder Situation. Die Säulen sind als modulares System konstruiert, sodass Displays je nach Bedarf, Haltestellensituation und örtlichen Gegebenheiten nahezu frei angeordnet werden können.

Noch in diesem Jahr sollen die ersten achtzig Diggi-Säulen im Netz aufgestellt werden – gefördert vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr im Rahmen des Förderprogramms „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“. In der letzten Woche wurde das erste Exemplar an der Bushaltestelle „U Rotes Rathaus“ in Berlin-Mitte vorgestellt. „So geht moderner ÖPNV! Mit den neuen digitalen Informationssäulen nimmt die BVG den nächsten Schritt in der Digitalisierung und bietet den Berlinerinnen und Berlinern ein tolles Angebot“, sagte die Berliner Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) und BVG-Aufsichtsratsvorsitzende.

„Die vielen Millionen BVG-Fahrgäste profitieren ganz unmittelbar von der Technik und kommen mit Bus oder Straßenbahn noch besser ans Ziel. Gerade auch für Menschen, die kein Smartphone oder die BVG-App nutzen, ist das ein wichtiger Service an zunächst achtzig Haltestellen in diesem Jahr und bald auch in der ganzen Stadt.“ Voraussichtlich ab Sommer 2024 werden die ersten von zunächst achtzig Serien-Säulen im Netz aufgestellt.

Geplant ist, dass zunächst zwanzig Prozent davon an Straßenbahn-Haltestellen stehen, der Rest an Bus-Haltestellen. Standorte sind zum Start vor allem in den Bezirken Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg und Steglitz-Zehlendorf geplant. Parallel zum Betrieb werden vor allem in den ersten Monaten Fahrgäste, Interessenverbände und der BVG-Kundenrat befragt. Änderungen bei Anordnung und Layout der Anzeigesysteme sind bei Bedarf im weiteren Projektverlauf möglich.

Denn das Ziel ist vor allem, die Fahrgäste passgenau zu ihren Bedürfnissen mit aktuellen Informationen zu versorgen. „In dieser Säule steckt die Zukunft“, sagte Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der BVG AöR. „Wir wollen, dass immer mehr Menschen bei uns einsteigen. Dazu müssen wir es ihnen leicht machen – mit aktuellen Informationen, die einfach verfügbar und verständlich sind.“

Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
Siegfriedstr. 24a
58453 Witten
Quelle: Zughalt.de