Jobportal für die Bahnbranche & ÖPNV

Senat zu Gast bei der BVG AöR

26.04.24

Die Berliner Verkehrsbetriebe AöR haben letzte Woche Besuch vom Berliner Senat bekommen. Auf dem Betriebshof Lichtenberg fand zunächst die reguläre Senatssitzung statt. Anschließend sprachen die Mitglieder des Senats mit dem gesamten BVG-Vorstand über die Potenziale und konkreten Handlungsfelder einer gemeinsamen „Mobilitätsstrategie 2035“ für die Metropole Berlin. Nach einer gemeinsamen E-Busfahrt zur U-Bahnwerkstatt Friedrichsfelde folgte auf den theoretischen Austausch der Einblick in die Praxis.

Neben dem Besuch der U-Bahnleitstelle stand das Kennenlernen eines autonomen Fahrzeugs auf dem Programm. In abschließenden Statements bekräftigten Senat und BVG AöR das gemeinsame Ziel, die öffentliche Mobilität in der Hauptstadt in den kommenden Jahren neu zu denken und mit Hilfe von KI und Digitalisierung in ein neues Mobilitätssystem zu führen. Mit weit über einer Milliarde Fahrgastfahrten im Jahr, rund 3.300 Fahrzeugen sowie dem deutschlandweit größten Nahverkehrsnetz ist die BVG AöR längst das Rückgrat der Mobilität in der Hauptstadt.

Neben U-Bahn, Straßenbahn, Bus und Fähre setzt man dafür schon seit einigen Jahren auch auf ergänzende Angebote wie die Sharing-Plattform Jelbi oder das On-Demand-Angebot BVG Muva.Mit Hilfe von Digitalisierung und künstlicher Intelligenz kann ein neuartiges Mobilitätssystem entwickelt werden, das neben klassischem ÖPNV die Menschen, die aktuell auf das eigene Auto setzen, abholt und im wahrsten Sinne des Wortes mitnimmt.

Dazu gehört es, neue Modelle und Konzepte zu denken. Um den Verzicht auf das eigene Auto attraktiv zu machen, braucht es mehr als klassische Busse und Bahnen. Während Sharing- und On-Demand-Angebote einen Anfang machen, steht die nächste Revolution schon in den Startlöchern: das autonome Fahren. Vorne mit dabei ist auch hier die BVG. In einem Pilotprojekt mit autonomen Fahrzeugen als Teil des ÖPNV-Angebotes sollen entsprechende Erfahrungen gesammelt werden. Zu diesem Zweck hat die BVG nun ein Memorandum of Understanding mit der Firma Moia geschlossen.

Im Rahmen des Projekts werden mit Fokus auf den Nordwesten Berlins ab 2025 selbstfahrende Shuttles der Automatisierungsstufe 4 zum Einsatz kommen. Im bestehenden Netz der BVG AöR, sowohl bei U-Bahn als auch Tram, ist durch die Modernisierung und Digitalisierung der Leit- und Sicherungstechnik eine deutliche Kapazitätsausweitung und Stabilisierung des Betriebs möglich. Hunderte neue Fahrzeuge sind bereits in der Beschaffung. Und dank Digitalisierung können diese in Zukunft noch effizienter und flexibler eingesetzt werden.

Das „Zauberwort“ bei der U-Bahn heißt CBTC, Communication-Based Train Control. Und natürlich ist und bleibt ein gutes ÖPNV-Netz das Rückgrat nachhaltiger Mobilität. Dank der Unterstützung der Landesregierung steht fest: Berlins Schienennetz wächst auch in Zukunft weiter, Schritt für Schritt wird sich die Hauptstadt so zur Expressmetropole wandeln.

Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
Siegfriedstr. 24a
58453 Witten
Quelle: Zughalt.de