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Ausbaupläne in Hessen

30.04.24

Im Rahmen des Programms Starke Schiene in Hessen baut die DB AG die 23 Kilometer lange Strecke zwischen Hanau und Gelnhausen viergleisig aus. Bei einem Vor-Ort-Termin in Gelnhausen gaben Vertretende der Deutschen Bahn, der Politik und der Region letzte Woche den offiziellen Startschuss für die Umsetzung dieses im Vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans geführten und vom Bund finanzierten Projekts. Die Züge des Personen- und Güterverkehrs können damit künftig getrennt voneinander deutlich verlässlicher fahren.

Für mehr Komfort modernisiert die DB gleichzeitig auch alle sechs Verkehrsstationen entlang der Strecke und baut diese barrierefrei aus. Die Anwohner profitieren auf einer Länge von rund dreißig Kilometern von neuen Schallschutzwänden. Auch an die Natur ist bei dem wichtigen Bahnprojekt gedacht – etwa mit Schutzmaßnahmen und Ersatzhabitaten für Weißstörche und Zauneidechsen. Das Projekt wurde von Anfang an mit einer frühen Öffentlichkeitsbeteiligung begleitet, die die DB gemeinsam mit dem Land Hessen ins Leben gerufen hat.

Vertreter von Land, Landkreis, Kommunen, Umwelt- und Fahrgastverbänden sowie vielen weiteren Institutionen tauschen sich regelmäßig über den Planungsfortschritt aus und bringen Ideen und Hinweise ein. Seit 2014 fanden 23 Sitzungen des Dialogforums statt. Die Arbeitsgruppe zum Abschnitt Hanau-Gelnhausen tagte bis dato 14 Mal. In einem konstruktiven Dialog haben alle Beteiligten gemeinsam zum Beispiel die Anordnung der Gleise (schnelle Gleise innen, langsame Gleise außen) erarbeitet und erreicht, dass die Strecke so geplant wird, dass die Höchstgeschwindigkeit auf 230 km/h angehoben wird (ursprünglich war eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h vorgesehen).

Weiterhin hat das Dialogforum im intensiven Austausch die Parlamentarische Befassung mit dem Projekt vorbereitet und erreicht, dass der Bundestag im Juni 2020 der Finanzierung der übergesetzlichen Kernforderungen der Region zugestimmt und 29 Millionen Euro zugesagt hat. Zudem kann der Lärmschutz an der gesamten Ausbaustrecke einheitlich nach den neuesten Kriterien der Lärmvorsorge ausgelegt und von Städten und Gemeinden mitgestaltet werden.

Darüber hinaus fördert der Bund den barrierefreien Ausbau sämtlicher Stationen entlang der Ausbaustrecke. Parallel zum viergleisigen Ausbau der Strecke zwischen Hanau und Gelnhausen treibt die Bahn den Bau von zwei neuen, zusätzlichen Gleisen im weiteren Streckenverlauf zwischen Gelnhausen und Fulda voran.

Auch hier geht es darum, den Engpass an dieser zentralen Stelle im deutschen Schienennetz aufzulösen und so für einen verlässlicheren Zugverkehr zu sorgen. Den Verlauf für die Neubaustrecke hat die DB in einem transparenten Verfahren gemeinsam mit der Region entwickelt. Im letzten Jahr konnte das notwendige Raumordnungsverfahren abgeschlossen und die vertiefende technische Planung begonnen werden. Das Projekt ist Teil des Konzeptes Rhein-Main-Plus.

Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
Siegfriedstr. 24a
58453 Witten
Quelle: Zughalt.de