10.05.24
Fahrgäste der Mainzer Verkehrsgesellschaft können künftig die Wartezeit an der neuen Haltestelle „Stadtpark/LEIZA“ im Schutz einer Beton-Skulptur verbringen, die den stark vergrößerten, liegenden Kopf einer antiken Venus-Statue als Hohlform zeigt. Mit diesem Entwurf hatte die Künstlergruppe Jonathan Banz und Nikolai von Rosen 2021 den europaweit ausgeschriebenen Wettbewerb des Landes Rheinland-Pfalz für die Kunst am Bau gewonnen.
Die Wettbewerbsjury begründete ihre einstimmige Entscheidung mit den „großen Chancen für die Identifikation und Adressbildung im öffentlichen Raum“, verbunden mit einer „Neuordnung und Aufwertung des Stadtraumes an dieser Stelle“. Für die bauliche Umsetzung zeichnet die Niederlassung Mainz des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung (Landesbetrieb LBB) verantwortlich.
„Die liegende ‚Göttin‘ ist die ideale Außenbotschafterin für das Museum und bereichert das Mainzer Stadtbild. Das LEIZA ist eine besondere Institution in Mainz und für den Wissenschaftsstandort Rheinland-Pfalz. Es nimmt nicht nur in der archäologischen Forschung eine zentrale Rolle ein, sondern auch in der Vermittlung von Wissen. Mit der Kunst am Bau haben wir die Schaffung eines einzigartigen Kunstwerks ermöglicht, das dieser Bedeutung des LEIZAs gerecht wird“, so Bau- und Finanzministerin Doris Ahnen (SPD).
Vom preisgekrönten Entwurf bis zur neuen Bushaltestelle Stadtpark/LEIZA am südlichen Ende des Neubaus waren viele Schritte zu gehen. Die Künstler Jonathan Banzen und Nikolai von Rosen entwickelten ihren Entwurf in Abstimmung mit den Projektverantwortlichen im LBB Mainz mit Blick auf seine bauliche Umsetzung weiter. Mehrfach wurden Zwischenstadien als Modelle im 3D-Druck hergestellt, um die räumliche Wirkung besser beurteilen zu können. In diesem Prozess fiel auch die Entscheidung, die Haltestelle nicht in dem ursprünglich geplanten Rotton zu realisieren, sondern im Hellgrau des Betons. Die Hohlform wirkt dadurch plastischer, das Negativ-Abbild eines stilisierten Frauenkopfes ist leichter zu erkennen. Am Ende stand eine fachgerechte Architekturplanung für das Bauprojekt der neuen Kunst-Haltestelle.
Die Künstler Jonathan Banz und Nikolai von Rosen erklärten: „Wir wollten mit den Mitteln der Kunst den öffentlichen Raum vor dem neuen LEIZA mit einem identitätsstiftenden Bild bereichern. Herausgekommen ist eine Bushaltestelle der besonderen Art. Sie steht für das LEIZA ebenso wie für den öffentlichen Nahverkehr und stellt zudem einen Bezug zu den römischen Wurzeln der Stadt her. Ein Ort um auf den Bus zu warten und zugleich ein Fotomotiv und ein Treffpunkt. Vielleicht wird es sogar eine Art Wahrzeichen.“
„Für die Mainzer Mobilität ist die Haltestelle am LEIZA ein wichtiger ÖPNV-Knotenpunkt in Mainz“, sagte der Geschäftsführer der Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG), Jochen Erlhof. „Es gibt hier etwa 1200 ein- und aussteigende Fahrgäste täglich. Mit neun Buslinien hat die Haltestelle zudem eine wichtige Umsteigefunktion.“
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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Quelle: Zughalt.de