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BSN mit neuer Geschäftsführung

10.06.24

In Zeiten brennender gesamtgesellschaftlicher Kernthemen, wie der langfristigen Sicherstellung einer ausreichenden Finanzierung des SPNV, dem dringenden Ausbau und der Weiterentwicklung der maroden Schieneninfrastruktur und der Bekämpfung des enormen Fachkräfte- und Arbeitskräftemangels, wechselte in Berlin zum 1. Juni die Geschäftsführung des Bundesverbands Schienennahverkehr (BSN): Jan Görnemann (53) löst Frank Zerban ab, der zehn Jahre als Sprecher der Geschäftsführung – zuletzt mit Robert Dorn als Co-Geschäftsführer – an der Spitze des Verbandes stand.

Frank Zerban hatte unter anderem den Verein zur Pflege und Weiterentwicklung des Personalkostenindexes im Schienenpersonennahverkehr (SPNV), den VPKI SPNV e. V., mit ins Leben gerufen. Jan Görnemann als Sprecher der Geschäftsführung und Robert Dorn als Geschäftsführer manövrieren den Verband nun in eine neue Ära. In Bezug auf seinen Start beim BSN sagt Görnemann: „Ich freue mich darauf, Menschen, Themen und Lösungsansätze motivierend und integrierend zusammenzuführen, sodass die Zahnräder anschließend besser ineinandergreifen. Meine Expertise für Verbandsarbeit ziehe ich aus der Operativen und ich möchte viele dieser Erkenntnisse quasi vor die Klammer ziehen: Empfehlungen, Vorschläge und Ideen damit glaubhaft und mit Referenz einbringen – weg von der Theorie, oder am grünen Tisch durchdacht – aber noch nie gemacht.“

Die Bahnbranche bietet einen attraktiven Arbeitsmarkt mit vielen langfristig sicheren Arbeitsplätzen – was wenig im Bewusstsein unserer Gesellschaft verankert sei, so Görnemann. Um die öffentliche Aufmerksamkeit zu steigern, müssten Unternehmen auf der Schiene „sichtbarer werden“ und sich „als attraktive Arbeitgeber präsentieren“, bei denen „die Mitarbeitenden stolz auf ihre Arbeit sein“ könnten. Dies sei nur einer der Ansatzpunkte, an dem Görnemann Entwicklungspotential sieht.

Denn neben den ohnehin hohen Personalbedarf steht die Branche erst am Anfang einer massiven Verrentungswelle. Die geburtenstarken Jahrgänge der 1960er Jahre treten erst jetzt sukzessive in den Ruhestand ein, während gleichzeitig die Zahl der Schulabgänger sinkt. Das Thema ist nicht nur für einzele Akteure relevant, sondern branchenweit. Dazu kommt die Frage, ob man neu gewonnenes Personal auch halten kann. Anders als in Österreich will in Deutschland jedoch niemand genaue Zahlen kennen, wie hoch die Kündigerquote branchenweit ist.

Thomas Prechtl, Präsident des BSN, erklärte: „Wir sind froh, die Geschäftsführung des BSN weiterhin in guten Händen zu wissen. Und wir sind sicher, dass Jan Görnemann, gemeinsam mit Robert Dorn und den Mitarbeitenden der Geschäftsstelle den BSN als wichtigen Verband in seiner Relevanz in eine Richtung leiten werden, die die reale Verkehrswende voranbringt. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit den engagierten Mitgliedern des BSN, der Politik und der gesamten Branche. Denn nur gemeinsam schaffen wir das!“

Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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Quelle: Zughalt.de