12.06.24
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen hat einen neuen Leitfaden zum Thema Nachhaltigkeit vorgestellt. „Nachhaltigkeit ist nicht einfach nur Klimaschutz, den wir als Branche ohnehin verkörpern. Nachhaltigkeit bedeutet eine zukunftsgerichtete Geisteshaltung, die sich über viele Bereiche des betrieblichen Managements erstreckt. Hinzu kommt, dass es ab dem Berichtsjahr 2025 für viele Unternehmen verpflichtend ist, einen Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen. Der neue VDV-Leitfaden Nachhaltigkeitsberichterstattung für den öffentlichen Verkehr hilft den Unternehmen bei der neuen Materie“, so VDV-Vizepräsident Tim Dahlmann-Resing.
Dahlmann-Resing: „Es geht darum, dass wir als Branche künftig noch besser das Ökonomische mit dem Ökologischen und Sozialen zusammenbringen, etwa, um den eigenen CO2-Fußabdruck für das Unternehmen zu reduzieren oder die Personalgewinnung und -bindung entsprechend nachhaltig zu gestalten. Mein Eindruck ist, dass das Thema Nachhaltigkeit bei vielen noch als Liebhaberei abgetan, zuweilen unterschätzt wird. Doch die Betrachtungen dahinter sind knallhartes Management: Von der Wesentlichkeitsanalyse der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und EU-Taxonomie über Stakeholder-Einbindung und Ressourcensteuerung, bis hin zum Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz – ich werbe dafür, das Thema branchenweit ernster zu nehmen.“
Der VDV betont die Bedeutung von Bus und Bahn und die Verantwortung, die in in Zeiten der Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft hin zu einer nachhaltigen Lebensweise, auf die Branche zukommen. Die Unternehmen spielen auch eine wichtige Rolle, wenn es um soziale Teilhabe und wirtschaftliche Entwicklung geht. „Eine rein finanzorientierte Steuerung reicht heute nicht mehr aus. Einen Plan aufzustellen wird nur gelingen, wenn die Branche Nachhaltigkeit als strategisches Thema begreift und sich über eigene Chancen und Herausforderungen gleichermaßen bewusst wird. Daten und Informationen bilden die Grundlage der strategischen Bearbeitung von Nachhaltigkeitsthemen im Unternehmen.“
Genau hier setze die neue CSRD an. Das Ziel: Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen entlang der Wertschöpfungskette bestimmen, verstehen und strategisch steuern, Transparenz zu sozialen und ökologischen Themen im Unternehmen erhöhen und wesentliche Nachhaltigkeitsaspekte in ökonomische Steuerungsgrößen übersetzen.
Der VDV-Leitfaden berücksichtigt nicht nur die verschiedenen Kriterien des Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK), sondern weist auch bereits auf Aspekte der neuen Regulatorik nach den Standards der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) hin. „Er dient als Kompass, der Unternehmen Orientierung und wertvolle Einsicht in praxiserprobte Konzepte bietet und die Basis für Vergleichbarkeit legt. Es ist die ureigene Verantwortung der Branche, einen maßgeblichen Part in der Gestaltung einer nachhaltigen Transformation zu übernehmen“, so Dahlmann-Resing.
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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Quelle: Zughalt.de