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Mannheim: Dreißig Jahre KEM

18.06.24

Seit dreißig Jahren ist das Kompetenzcenter für emissionsfreie Mobilität (KEM) die Anlauffabrik für Komponenten und Fahrzeuge mit alternativen Antrieben bei Daimler Truck. Das KEM baut als interner Entwicklungspartner Prototypen auf, produziert Kleinserien und bereitet Serienanläufe vor. Es schließt damit die Lücke zwischen der Entwicklung von E-Komponenten und -Fahrzeugen und der Großserienfertigung. Dabei stehen die Integration und Überführung der Elektro- und wasserstoffbasierten alternativen Antriebe in die Serienproduktion im Fokus.

Die Konzeption von Produktionslinien mit neuesten Zero-Emission Technologien ist dabei eine der Kernkompetenzen des KEM. Mit viel Know-how definieren über fünfzig Ingenieure, Meister und Mechatroniker im KEM neue Fertigungsprozesse für Komponenten schadstoffarmer sowie emissionsfreier Fahrzeuge, wie etwa Batteriepacks, Batteriesysteme oder Brennstoffzellen-Aggregate und Wasserstoff-Tanksysteme.

„In unserer Branche ist es von großer Wichtigkeit, dass wir Innovationen in der Entwicklung und Produktion neuer Antriebstechnologien nicht nur schnell vorantreiben, sondern diese auch zügig in die Serienfertigung überführen. Das KEM zeichnet sich durch genau diese Expertise und dieses Fachwissen aus. Im Rahmen der Transformation der Automobilindustrie ist das ein unschätzbarer Vorteil für uns“, sagt Andreas Moch, Standortverantwortlicher Mercedes-Benz Werk Mannheim.

Moch: „Unsere Rolle auf dem Weg zum CO₂-neutralen Transport bauen wir am Standort Mannheim kontinuierlich weiter aus: Im Sommer dieses Jahres wollen wir unser Battery Technology Center eröffnen, wo wir unter anderem eine eigene Pilotlinie für die prototypenhafte Herstellung von Batteriezellen aufbauen werden. Gleichzeitung bereiten wir uns in der Produktion auf den Serienanlauf der sogenannten Frontbox vor, ein wichtiges Modul für den eActros 600, unseren E-Lkw für den Fernverkehr.

Das Kompetenzzentrum für emissionsfreie Mobilität war bereits beim Hochlauf der Serienproduktion des vollelektrischen Stadtbusses Mercedes-Benz eCitaro beteiligt, der seit Ende 2018 in Mannheim gefertigt wird. Seither werden im KEM Batteriepakete zu sogenannten Hochvolt-Batterieclustern montiert und getestet. So ist es auch für die nächste Generation von E-Bus-Batterien, die ab Mitte des Jahrzehnts zum Einsatz kommen wird, geplant. Die Batteriesysteme werden dann in der Busmontage auf das Dach sowie in den Motorraum der Stadtbusse auf- bzw. eingesetzt.

Alle Mercedes-Benz eCitaro fuel cell Fahrzeuge – batterieelektrisch angetriebene Niederflurbusse mit Wasserstoff-Brennstoffzelle zur Verlängerung der Reichweite – kommen nach ihrer Fertigstellung im KEM vorbei: zur Erstbetankungen an der KEM-eigenen Wasserstoff-Bedruckungsstation. Für die im gut fünfzig Kilometer entfernten Mercedes-Benz Werk Wörth aktuell produzierten E-Lkw, werden im KEM einzelne Batteriemodule zu kompletten Hochvolt-Batterien (Pakete) verbaut und einer Funktionsprüfung unterzogen.

Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
Siegfriedstr. 24a
58453 Witten
Quelle: Zughalt.de