Jobportal für die Bahnbranche & ÖPNV

Gotthard-Eröffnung terminiert

05.07.24

Die Instandsetzungsarbeiten in der Weströhre des Gotthard-Basistunnels sind auf Kurs. Als Nächstes folgen der Test- und Probebetrieb. Gemäß aktueller Planung kann der Bahnbetrieb durch den längsten Eisenbahntunnel der Welt am 2. September wieder vollständig aufgenommen werden. Damit gelangen die Reisenden wieder in weniger als zwei Stunden von Zürich nach Lugano – und dies erstmals im Halbstundentakt. Seit der Entgleisung eines Güterzugs im Gotthard-Basistunnel am 10. August letzten Jahres hat die SBB die Arbeiten zur Wiederinstandsetzung mit Hochdruck vorangetrieben.

Damit verkehren alle Züge wieder mit Fahrzeiten wie vor der Entgleisung, womit sich die Reisezeit für die Kundinnen und Kunden im Vergleich zur Umleitung über die Panoramastrecke um eine Stunde verkürzt. Sie gelangen damit wieder in weniger als zwei Stunden von Zürich nach Lugano. Ab der vollständigen Wiederinbetriebnahme kann die SBB ihren Kundinnen und Kunden auch erstmals einen vollständigen Halbstundentakt im Fernverkehr zwischen der Deutschschweiz und dem Tessin anbieten.

Außerdem verkehren ab diesem Zeitpunkt auch die Direktzüge aus der Schweiz nach Bologna und Genua wieder, ebenso wie der Eurocity Basel–Luzern–Milano und die trinationale Verbindung Frankfurt–Zürich–Milano, auf der neu der Giruno verkehrt. Bevor die SBB die Weströhre des Gotthard-Basistunnels wieder vollständig in Betrieb nehmen kann, führt sie einen Test- und Probebetrieb durch. Damit werden die Funktionen aller Anlagen und Systeme umfassend überprüft – ähnlich wie dies vor der Inbetriebnahme des Tunnels im Jahr 2016 gemacht worden war.

Im Testbetrieb werden unter anderem Fahrten mit leeren Zügen durchgeführt, um die neuen Anlagen, insbesondere die Fahrbahn, zu testen und das Zusammenspiel aller Systeme zu prüfen. Im Rahmen des Probebetriebs ab Mitte August verkehren fahrplanmäßige Züge, welche von Süden nach Norden durch den Gotthard-Basistunnel fahren, wieder durch die Weströhre. Außerdem werden einzelne Züge durch die Weströhre des Gotthard-Basistunnels umgeleitet, die gemäß Fahrplan über die Panoramastrecke verkehren.

Im Hinblick auf die geplante Wiederinbetriebnahme wird die SBB dem Bundesamt für Verkehr (BAV) eine umfassende Dokumentation zu den durchgeführten Arbeiten sowie die erforderlichen Sicherheitsnachweise einreichen. Voraussetzung für die vollständige Wiederinbetriebnahme am 2. September 2024 ist die Freigabe des BAV. Der Unterhalt eines Tunnels mit einer Länge von 57 Kilometern ist eine Daueraufgabe.

So finden regelmäßig Unterhaltsarbeiten im Gotthard-Basistunnel statt. Die SBB hat die unfallbedingte (Teil-)sperre der Weströhre nach der Entgleisung genutzt, um zahlreiche bereits vorher geplante Unterhaltsarbeiten vorzuziehen. Unabhängig von der Entgleisung im vergangenen August sind schon seit Längerem Planungen für regelmäßige mehrtägige Unterhaltsfenster im Gang.

Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
Siegfriedstr. 24a
58453 Witten
Quelle: Zughalt.de