09.07.24
Der Eisenbahnverkehr in Oberfranken soll in Zukunft noch deutlich attraktiver werden. Ein wichtiger Schritt ist nun gemacht: Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) hat letzte Woche die Deutsche Bahn mit den Planungen für Ausbau und Elektrifizierung der Strecke Schnabelwaid – Bayreuth beauftragt. Die 18 Kilometer lange Strecke zwischen Schnabelwaid und Bayreuth ist Teil der bayerischen Initiative „MACH2“, die weitere zweigleisige Abschnitte auf bisher eingleisigen Strecken schafft, und der Bayerischen Elektromobilitätsstrategie Schiene (BESS), die den Schienenverkehr noch klimafreundlicher machen soll.
Bernreiter: „Wir als Freistaat bekennen uns klar zum Ausbau der Bahninfrastruktur in Nordostbayern. In die Planungen investieren wir freiwillig über zwanzig Millionen Euro. Das Geld ist gut angelegt, denn damit werden die Bezirkshauptstadt Bayreuth samt Umland besser angebunden. Gleichzeitig schafft der Freistaat die Voraussetzungen für vollelektrischen Nahverkehr zwischen Bayreuth und Nürnberg. Den vollen Nutzen kann unser Engagement aber nur entfalten, wenn endlich auch der Bund nachzieht und die Franken-Sachsen-Magistrale ausbaut und elektrifiziert. Außerdem wird der Abschnitt zwischen Schnabelwaid und Bayreuth teilweise zweigleisig ausgebaut und auch der neue Haltepunkt Bayreuth Hofgarten wird mitgeplant!“
Bis zum Jahr 2040 sollen im bayerischen Schienenpersonennahverkehr keine Dieseltriebwagen mehr unterwegs sein. Im Bereich Schnabelwaid – Bayreuth sollen auch die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, Akku-Züge nachladen zu können. Baurecht soll laut Deutscher Bahn spätestens 2034 vorliegen. Ebenfalls Teil des Planungsumfangs ist der barrierefreie Ausbau der drei Stationen Creußen, Stockau und Bayreuth Hauptbahnhof, hier ist der Hausbahnsteig an Gleis 1 derzeit noch nicht barrierefrei.
Ihren vollen Nutzen für die Region können Ausbau und Elektrifizierung der Strecke aber nur entfalten, wenn die gesamte Franken-Sachsen-Magistrale ebenfalls ausgebaut wird. Das noch fehlende Stück ist die Elektrifizierung der Bahnstrecke von Nürnberg über Schnabelwaid und Marktredwitz bis Hof bzw. Schirnding an der bayerisch-tschechischen Grenze. Damit soll die Elektrifizierungslücke zwischen Nürnberg und Leipzig beziehungsweise Dresden und Prag geschlossen werden und einen durchgängigen Fernverkehr zu ermöglichen. Verantwortlich für diesen Teil des EU-Kernnetzes ist gemäß Grundgesetz der Bund.
Bernreiter: „Bei der so wichtigen Franken-Sachsen-Magistrale geht seit 2021 gar nichts mehr voran. Dabei liegen 140 Kilometer Elektrifizierungsstrecke vorgeplant und mit Rückhalt in der Region auf dem Silbertablett. Der Bund redet zwar immer von seinen ehrgeizigen Elektrifizierungsplänen, führt aber die Planungen nicht fort. Das können wir nicht hinnehmen! Deswegen schreiten wir jetzt weiter voran und fordern den Bund auf, es uns nachzutun. Seine Klimaschutzziele kann der Bund nur erreichen, wenn hier etwas passiert.“
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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Quelle: Zughalt.de