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Ruhrbahn beschafft Hochflurtriebzüge

18.07.24

Am 1. Juli ist das erste Vorserienfahrzeug von 51 Hochflurbahnen nach einem behutsamen Transport aus der Sonne Spaniens in der Schienenfahrzeug-Hauptwerkstatt der Ruhrbahn GmbH angekommen. Die neue HF1! Stattliche 28 Meter lang und knapp drei Meter breit. Zu Testzwecken wird das Vorserienfahrzeug bald durch Essen und Mülheim an der Ruhr rollen. Gebaut in Saragossa vom spanischen Unternehmen Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles (CAF), werden die neuen Fahrzeuge die alten Docklands und B-Wagen der Ruhrbahn dann bis zum Jahr 2026 komplett ersetzen.

Hierfür investiert das Unternehmen rund 150 Millionen Euro. Die neuen Fahrzeuge entsprechen dabei mit Blick auf die Innenausstattung und den Fahrerstand im Wesentlichen den Niederflur-Straßenbahnen NF2 und NF4. Mit 28 Meter Länge und 2,65 Meter Breite sind sie etwas kürzer und breiter als die Niederflurbahnen. Die modernen Fahrzeuge verfügen über einen klimatisierten Fahrgast- und Fahrerraum sowie zwei Multifunktionsplätze für Fahrgäste mit Rollatoren, Rollstühlen oder Kinderwagen.

Die Türöffnung wird durch eine optische und akustische Anzeige unterstützt. Bei der Ausschreibung haben man zudem auf die bei den B-Wagen bewährte Drehgestelltechnik mit Luftfedern gesetzt, die sich durch Laufruhe und hohen Fahrkomfort auszeichnet. Für mehr Sicherheit verfügen die neuen Züge wie die NF4 über ein Fahrerassistenzsystem sowie Außenkameras anstelle von Außenspiegeln.

Ruhrbahn-Aufsichtsratsvorsitzender Ulrich Beul freut sich über die neuen Züge: „Ein weiterer Meilenstein für die Ruhrbahn-Fahrzeugflotte. Die Fahrgäste können sich zukünftig stadtweit über moderne Bahnen und dementsprechend wesentlich mehr Komfort freuen, und das Ruhrbahn-Fahrpersonal über modernste Arbeitsplätze, wenn bis 2026 die U-Stadtbahnen dann komplett erneuert worden sind.“

Ruhrbahn-Geschäftsführer Michael Feller: „Die kontinuierliche Investition in die Infrastruktur, Technik und Fahrzeuge ist die Voraussetzung, um die Menschen mit einem konkurrenzfähigen ÖPNV zu überzeugen und eine echte Alternative zum eigenen PKW zu bieten. Nur so kann die Mobilitätswende gelingen.“

„Mit der pünktlichen Auslieferung der ersten Fahrzeuge erreichen wir nicht nur einen wichtigen Meilenstein im Zeitplan, sondern für CAF ist es auch ein besonderer Moment, denn es ist das erste Hochflur-Stadtbahnfahrzeug, welches wir für den deutschen ÖPNV-Markt liefern. Umso mehr freut es uns, dass wir im Ergebnis einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen der Ruhrbahn und CAF diese große Herausforderung erfolgreich meistern konnten“, ergänzt Ronald Lünser, CEO der CAF Deutschland GmbH.

Noch im Juli folgt zunächst ein zweites Vorserienfahrzeug. Diese werden in den Bedienungsgebieten der Ruhrbahn eingesetzt, um zu testen, ob z.B. Abstände zu Bahnsteigkanten an Haltestellen passen, oder auch Weichenüberquerungen funktionieren, damit die Serienfahrzeuge auch sofort einsatzbereit sind.

Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
Siegfriedstr. 24a
58453 Witten
Quelle: Zughalt.de