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Köln-Rhein-Main wieder frei

21.08.24

Die Deutsche Bahn hat mit einem umfangreichen Baupensum die Schnellfahrstrecke Köln – Rhein/Main erneuert. Die Arbeiten, für die die DB rund fünfzig Millionen Euro aus dem laufenden LuFV-Budget investiert hat, wurden pünktlich abgeschlossen. Seit letzter Woche rollt der Zugverkehr wieder.

Die Fahrgäste können sich auf die gewohnten kurzen Fahrtzeiten zwischen Köln und Frankfurt freuen. Mit täglich 120 ICE-Zügen ist die 180 Kilometer lange Strecke eine der wichtigsten Achsen im ICE-Netz. Fernverkehrszüge, die normalerweise über die Schnellfahrstrecke fahren, wurden während der Streckensperrung über das Rheintal umgeleitet. Die Züge können nun zwischen Köln und Frankfurt am Main wieder die Bahnhöfe Siegburg/Bonn, Montabaur, Limburg Süd anfahren. Die DB dankt allen Fahrgästen für ihre Geduld während der Bauarbeiten.

Philipp Nagl, Vorstandsvorsitzender der DB InfraGO AG: „Die Schnellfahrstrecke zwischen Köln und Frankfurt am Main ist das Sinnbild einer starken Schiene in Deutschland. Mit der Tempo-300-Strecke ist die klimafreundliche Bahn auf dieser wichtigen Verbindung seit mehr als zwanzig Jahren das mit Abstand schnellste und attraktivste Verkehrsmittel. Darauf können unsere Fahrgäste weiterhin zählen. Denn wir haben die Strecke in den vergangenen vier Wochen saniert und damit für die kommenden Jahre robust gemacht. Wir sind pünktlich fertig – eine starke Leistung unserer DB-Teams und aller beteiligten Partner.“

Seit dem 16. Juli hat die DB die Schienen auf einem siebzig Kilometer langen Abschnitt gewechselt und 13 Weichen erneuert, um die Strecke robust und leistungsfähig zu halten. Während der vierwöchigen Sperrung hat die DB Großmaschinen und Spezialtechnik auf dem Streckenabschnitt zwischen Siegburg/Bonn und Frankfurt/M. Stadion eingesetzt, um möglichst effizient und zeitsparend arbeiten zu können. Über 122 Kilometer neue Schienen mit einem Gesamtgewicht von etwa 7.300 Tonnen Stahl haben die Bautrupps ausgewechselt.

Die alten Schienen werden dem Materialkreislauf als Recyclingausgangsstoff zugeführt. Die Topografie der Strecke mit ihren Senken, Steigungen und zahlreichen Tunneln hat die Planungsteams gefordert. Beispielsweise waren bis zu vier Diesellokomotiven nötig, um den rund 200 Meter langen Schienenwechselzug, beladen mit bis zu vierzig rund 120 Meter langen Schienen, hangaufwärts zu ziehen. Die Erneuerung der 13 Weichen in der sogenannten festen Fahrbahn war besonders herausfordernd.

Im Gegensatz zum herkömmlichen Schotteroberbau liegen auf der Schnellfahrstrecke Köln– Rhein/Main die Weichen- und Gleisschienen überwiegend nicht auf einzeln im Schotterbett verlegten Schwellen auf, sondern auf Schienenstützpunkten auf einer durchgehenden Betonplatte. Die DB nutzte diese Streckensperrung auch, um eine Vielzahl kleinere Maßnahmen der Instandhaltung und Wartung durchzuführen. Zuletzt fanden noch erhebliche Probe- und Testfahrten statt.

Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
Siegfriedstr. 24a
58453 Witten
Quelle: Zughalt.de