Jobportal für die Bahnbranche & ÖPNV

BGU und BSU planen Fusion

27.08.24

Die Busbetriebe Grenchen und Umgebung (BGU) und Solothurn und Umgebung (BSU) arbeiten schon lange partnerschaftlich zusammen. Die Verwaltungsräte beider Unternehmen sind zum Schluss gekommen, dass ein Zusammenschluss für beide Seiten attraktiv ist. Sie haben deshalb entschieden, ein detailliertes Fusionsprojekt zu erarbeiten und den Zusammenschluss den Aktionären vorzuschlagen. Der definitive Entscheid fällt im Mai oder Juni 2025.

Die beiden Verkehrsunternehmen stehen vor den gleichen, großen Herausforderungen: Allein die im Rahmen der Klimapolitik beschlossene Umstellung auf Elektrobusse ist für die Busunternehmen ein Großprojekt. Es müssen hierzu neue Fahrzeuge beschafft werden, Ladeinfrastrukturen in den Garagen und Software für das Lademanagement installiert werden. Zudem wird in Grenchen ab Ende 2025 ein neues Buskonzept mit deutlichem Angebotsausbau eingeführt; in Solothurn ist ein Angebotsausbau ein paar Jahre später geplant.

BSU und BGU planen, gemeinsam eine neue Generation von Fahrscheinautomaten und ein gemeinsames Leitsystem zur Stabilisierung des Fahrbetriebs bei Störungen und Stausituation einzuführen. Um diese Aufgaben bewältigen und Synergien nutzen zu können, haben die Verwaltungsräte entschieden, die Fusion von BSU und BGU anzustreben. Den abschließenden Entscheid hierzu werden die Aktionäre an der Generalversammlung im zweiten Quartal 2025 fällen. Beide Unternehmen sind im mehrheitlichen Besitz von Kanton und Gemeinden.

Die Verwaltungsräte von BSU und BGU sind überzeugt, dass die Fahrgäste in den beiden Netzen vom Zusammenschluss profitieren werden. Denn die Regionen Grenchen und Solothurn sind eng miteinander verwoben. Fahrgäste sind häufig nicht nur auf dem Netz des BGU oder des BSU unterwegs, sondern auf beiden. Die Bevölkerung beider Betriebe hat die gleichen Mobilitätsbedürfnisse und den gleichen Anspruch an die Qualität des öffentlichen Verkehrs. Weiter gehören beide Betriebe zum gleichen Tarifsystem (Libero-Tarifverbund) und arbeiten mit den gleichen technischen Systemen.

Mit der Fusion entsteht im schweizweiten Vergleich eine mittelgroße neue Unternehmung, die über das nötige interne Knowhow verfügt, um den öffentlichen Verkehr im Großraum Grenchen-Solothurn qualitativ zu verbessern und die Energiewende zu schaffen. Beides stärkt den öffentlichen Verkehr in der Region und hilft, Synergien zu nutzen. Wie die neue Unternehmung ausgestaltet wird, soll bis Ende 2024 unter Einbezug der Aktionäre geklärt werden.

Beschlossen ist, dass die Standorte in Grenchen und Zuchwil erhalten bleiben und mit Blick auf das künftige Busangebot vergrößert werden sollen. Beide Unternehmen befinden sich im Eigentum der öffentlichen Hand, allerdings zahlreicher Kommunen, sodass hier mehrere politische Verantwortungsträger überzeugt und frühzeitig mit eingebunden werden müssen. Allerdings sieht es aktuell nicht nach einer Ablehnung aus.

Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
Siegfriedstr. 24a
58453 Witten
Quelle: Zughalt.de