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Internationaler Verkehr am Bodensee

13.09.24

Baden-Wüttemberg und Vorarlberg möchten den grenzüberschreitenden Schienenverkehr verbessern. Neue Direktverbindungen und ein ausgebauter Schienengüterverkehr sollen den gemeinsamen Lebens-, Wirtschafts- und Tourismusstandort stärken. Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) und Daniel Zadra (Grüne), Vorarlberger Mobilitätslandesrat, haben in Langenargen eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet: Planung und Umsetzung von Maßnahmen für die kurz- bis mittelfristige Verbesserung des grenzüberschreitenden Schienenpersonenverkehrs sollen forciert werden.

Es sollen außerdem Direktverbindungen zwischen den beiden Ländern geprüft werden, beispielsweise von Friedrichshafen nach Vorarlberg oder auch Ski-Züge mit direkten Verbindungen zwischen Stuttgart, Bregenz und Schruns. Außerdem soll auch die Zusammenarbeit für eine leistungsfähige Anbindung des Wirtschaftsraums im Schienengüterverkehr gestärkt werden. Während im Binnenverkehr der Regionen jeweils attraktive Angebote im öffentlichen Verkehr vorhanden sind und intensiv genutzt werden, besteht angebots- wie auch nachfrageseitig grenzüberschreitend im öffentlichen Verkehr noch Nachholbedarf.

So haben sich die Länder im Rahmen der Internationalen Bodenseekonferenz (IBK) im Jahr 2022 zum Projekt Bodanrail 2045 für die langfristige Entwicklung des Schienenpersonenverkehrs bekannt. Das Land Vorarlberg hat zudem mit dem Kanton St. Gallen und dem Fürstentum Liechtenstein im Herbst 2022 eine „Absichtserklärung betreffend die Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung des grenzüberschreitenden öffentlichen Verkehrs“ beschlossen, welche in den kommenden Jahren als Grundlage für die enge Kooperation mit St. Gallen und Liechtenstein bei der Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung des grenzüberschreitenden öffentlichen Verkehrs mit diesen Regionen dient.

„Baden-Württemberg und Vorarlberg sind in vielerlei Hinsicht miteinander verbunden. Ob abstrakt – kulturell oder kulinarisch etwa –, oder auf der praktischen Ebene – etwa durch den grenzüberschreitenden Berufspendlerverkehr und den Schienengüterverkehr, der zunehmend an Bedeutung gewinnt. Unsere gemeinsame Region ist außerdem eine attraktive Destination für Tourismus und Naherholung. Es ist daher nur folgerichtig, dass wir diesen gemeinsamen Lebens-, Wirtschafts- und Tourismusstandort stärken wollen. Hierbei sind die Mobilitätsbedürfnisse aller hier lebenden Menschen und der vielen Gäste besonders wichtig“, sagt Daniel Zadra zu dem gemeinsamen Übereinkommen.

Bei den genannten möglichen Direktverbindungen ist bereits im September auf Fachebene eine weitere Besprechung zu möglichen Maßnahmen für den Fahrplan 2027 anberaumt, in welcher Fragen zu Kapazitätsbedarf und Fuhrparkverfügbarkeit bearbeitet werden. Hier werden das Land Vorarlberg und das Land Baden-Württemberg auch den Freistaat Bayern einladen.

Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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58453 Witten
Quelle: Zughalt.de