18.09.24
Vor knapp einem Jahr, am 21. September 2023, wurde die die Geschäftsführung der Kieler Verkehrsgesellschaft (KVG) durch den Kieler Stadtrat beauftragt, Maßnahmen zu entwickeln, die einen unmittelbaren Einfluss auf die Motivation, Arbeitszufriedenheit und Gesundheit der Belegschaft haben. Bereits vor dem Beschluss hatten die Stadt, der Eigenbetrieb Beteiligung (EBK), der Betriebsrat sowie die Geschäftsführung und der Aufsichtsrat der KVG einen Letter of Intent (LOI) unterzeichnet. Dieser verfolgt das Ziel, für eine Entspannung der Personalsituation zu sorgen.
Ratsbeschluss und LOI wurden in einem gemeinsamen Arbeitskreis umgesetzt. Es liegt nun ein Maßnahmenplan mit insgesamt 111 Maßnahmen vor. Die bereits erzielten wesentlichen Verbesserungen und die weiteren Schritte stellten Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD), KVG-Geschäftsführer Andreas Schulz, die KVG-Aufsichtsratsvorsitzende Anke Oetken sowie Sabine Schirdewahn, Werkleiterin des Eigenbetrieb Beteiligungen der Landeshauptstadt Kiel jüngst auf dem KVG-Betriebshof vor.
„Die großen Herausforderungen der Mobilitätswende können wir nur mit einem engagierten, gesunden und motivierten Team meistern“, erklärt Oberbürgermeister Ulf Kämpfer: „Deshalb freue ich mich, dass Stadt, Geschäftsführung, Betriebsrat und Aufsichtsrat gemeinsam an einem Strang ziehen, um die Arbeitsbedingungen kontinuierlich zu verbessern. Der eingeschlagene Weg zeigt, wie wichtig es ist, für die Zufriedenheit und das Wohl unserer Kollegen zu sorgen – denn nur so können wir die Zukunft der Mobilität in Kiel erfolgreich gestalten.“
KVG-Geschäftsführer Andreas Schulz betont: „Auch die KVG hat sich den Auswirkungen des Fachkräfte- und Arbeitskräftemangels entgegenzustellen. Die KVG-Geschäftsleitung hat – ergänzend zum stetigen Umsetzen von Verbesserungen – in einem gemeinsamen, konstruktiven Prozess mit allen Beteiligten einen Katalog von über 100 Maßnahmen in verschiedenen Themenblöcken entwickelt, die bereits überwiegend erfolgreich abgearbeitet wurden. Auch die abgeschlossenen Tarifverhandlungen ermöglichen im Ergebnis ein verbessertes Fahrplanangebot für unsere Fahrgäste.“
Die erfolgreiche Umsetzung zeigt sich in der Reduktion des Krankenstands auf 10,2 Prozent und der Überstundenquote auf 1,8 Prozent. Aufgrund dieses positiven Trends können ab September 2024 erste Leistungsreduktionen im Fahrplan zurückgenommen werden. Im Rahmen eines Testzeitraums hat die KVG den Einstieg vorn in den Bussen ausgesetzt.
Eine Umfrage unter den Mitarbeitern zeigte, dass achtzig Prozent der Befragten die Maßnahme als entlastend empfanden. Trotz methodischer Unsicherheiten deutet die Analyse der Fahreinnahmen darauf hin, dass der Wegfall des Vordereinstiegs nicht zu einem signifikanten Rückgang der Einnahmen geführt hat. Daher soll der Testbetrieb um ein weiteres Jahr verlängert werden. So sollen die Mitarbeiter dauerhaft an das Unternehmen gebunden werden.
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
Siegfriedstr. 24a
58453 Witten
Quelle: Zughalt.de