18.09.24
Die SBB beförderte im ersten Halbjahr 2024 so viele Reisende wie noch nie. Zudem wurde auf mehreren tausend Baustellen am Bahnnetz gebaut. Die Pünktlichkeit konnte trotzdem gesteigert werden. Besonders in der Westschweiz und im Tessin waren die Züge deutlich pünktlicher unterwegs als in der Vorjahresperiode. Der Halbjahresgewinn beträgt 50,8 Millionen Franken, die finanzielle Lage der SBB bleibt angespannt. Im ersten Halbjahr waren täglich 1,34 Millionen Reisende in den Zügen der SBB unterwegs. Das sind 0,7 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode.
Trotz dieser Rekordzahl an Reisenden und mehreren tausend Baustellen waren die Personenzüge mit 93,8 Prozent pünktlicher unterwegs als jemals in einem ersten Semester. 98,9 Prozent der Anschlüsse wurden gewährleistet. Insbesondere in der Westschweiz und im Tessin konnte die Pünktlichkeit markant verbessert werden. Die Sendungspünktlichkeit bei SBB Cargo nahm gegenüber Vorjahr um über fünf Prozentpunkte auf 87,1 Prozent ab. Gründe sind unter anderem die herausfordernde Situation am Gotthard, die gesunkene Zuverlässigkeit der Güterlokomotiven sowie die Personalverfügbarkeit.
Das Halbjahresergebnis im Fernverkehr nahm von 13,7 Millionen Franken auf 32,3 Millionen Franken zu. Zurückzuführen ist dies vor allem auf die positive Entwicklung der Nachfrage, insbesondere im Wochenendverkehr. Trotz einer ebenfalls positiven Marktentwicklung sank das Ergebnis im Regionalverkehr von 18,3 Millionen Franken auf -5,9 Millionen Franken. Dies ist vor allem auf gestiegene Kosten zurückzuführen, insbesondere auf die planmäßigen Instandhaltungsleistungen für das Rollmaterial, die aufgrund der Wartungszyklen in einzelnen Jahren schwanken.
Der Güterverkehr schrieb aufgrund geringerer Mengen im nationalen und internationalen Verkehr einen Verlust von insgesamt -42,6 Millionen Franken (2023: -18,0 Millionen Franken). Einzelne Branchen wie die Bauwirtschaft verursachten den Rückgang im nationalen Verkehr. Im internationalen Verkehr waren die konjunkturelle Situation vor allem in Deutschland und Italien, die Einschränkungen im Gotthard-Basistunnel sowie die steigende Bautätigkeit auf gewissen Strecken in Deutschland die Gründe für das tiefere Ergebnis.
Die Infrastruktur verzeichnet wegen höherer Kosten, vor allem für den Unterhalt der Bahninfrastruktur, ein schlechteres Ergebnis als in der Vorjahresperiode (2024: -37,8 Millionen Franken, 2023: -17,1 Millionen Franken). Das Ergebnis von Infrastruktur Energie lag mit einem Gewinn von 48,6 Millionen Franken auf Vorjahresniveau (2023: 48,5 Millionen Franken).
Reduzierte Energieerträge wurden durch ein stabileres Marktumfeld ausgeglichen. Stabilisierend wirkte sich das erneut positive Ergebnis bei Immobilien aus, dieses stieg von 114,4 auf 121,3 Millionen Franken. Die Mieterträge Dritter nahmen um über fünf Prozent zu. Gründe dafür sind höhere Umsatzmieten an den Bahnhöfen sowie lukrativere Neuvermietungen.
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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Quelle: Zughalt.de