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KVB verstetigt Bodycam-Einsatz

24.09.24

Seit dem 24. Januar 2022 gibt es bei den Kölner Verkehrsbetrieben Bodycams im Rahmen eines Pilotprojektes. Dieses wurde durch den Verkehrsausschuss der Stadt Köln beschlossen. An dem zunächst auf ein Jahr angelegten Projekt, das mehrfach verlängert wurde, beteiligten sich rund zwanzig freiwillige Mitarbeiter der KVB des Bereiches Fahrausweisprüfung, Fahrgastsicherheit und -service. In den vergangenen Jahren wurden diese immer häufiger mit aggressivem Verhalten konfrontiert. F

ür den Einsatz des neuen Arbeitsmittels wurden die freiwilligen Mitarbeiter im Umgang mit der Bodycam besonders geschult. Die Ergebnisse des Pilotprojekts wurden in einem Abschlussbericht zusammengefasst und dem Verkehrsausschuss vorgelegt. Die gemachten Erfahrungen sind durchweg positiv. Sie zeigen, dass das Sicherheitsgefühl durch die Bodycams gesteigert werden kann und viele Konflikte deeskaliert werden können. Zudem können die Videoaufzeichnungen im Bedarfsfall als wichtiges Beweismaterial herangezogen werden.

Mit diesen beiden Wirkungen unterstützt die Bodycam die KVB-Beschäftigten bei der täglichen Wahrnehmung ihrer Aufgaben und der Durchsetzung des Hausrechts. Die Bodycam, so das abschließende Fazit, ist ein geeignetes Arbeitsmittel, um Gewalt gegenüber KVB-Beschäftigten und Kunden zu verringern. Sie trägt dazu bei, in Konfliktsituationen deeskalierend zu wirken, Übergriffe zu reduzieren und den Schutz der Beschäftigten und Kunden zu erhöhen. Teilweise reicht selbst die Ankündigung eines „Einschaltens“ der BodyCam aus, um eine Verhaltensveränderung zu erwirken.

Wie in dem erwähnten Bodycam-Bericht beschrieben, gab es in 2022 insgesamt 38 fremdverschuldete Übergriffe auf die Mitarbeiter des Bereiches Fahrausweisprüfung, Fahrgastsicherheit und -Service. Die Zahl der verbalen Übergriffe liegt weit darüber, da nicht alle Vorfälle von Mitarbeitern gemeldet werden. Zwar werden die Überfälle unternehmensintern auch dann erfasst, wenn der Betroffene keine Strafanzeige erstatten möchte, allerdings finden auch die internen Meldungen nicht immer statt.

Ein Grund für die Nichtanzeige kann etwa sein, dass das Opfer Angst hat, wenn seine Adressdaten in der Ermittlungsakte auftauchen. Auf diese haben Beschuldigte zwar selbst keinen Zugriff, können jedoch Einsicht über ihren Strafverteidiger nehmen. Die gute Nachricht: Im weiteren Verlauf des Jahres 2023 sind die Übergriffe in diesem Bereich auf 15 gesunken. Dies ist eine positive Entwicklung.

„Aufgrund der guten Erfahrungen soll künftig in allen eingesetzten Teams mindestens eine Person eine Bodycam tragen“, so Peter Densborn, Mitglied des Vorstandes und Arbeitsdirektor der Kölner Verkehrsbetriebe. Aus diesem Grund hat das Unternehmen aus eigenen Mitteln 45 zusätzliche Bodycams angeschafft und damit nun 65 Stück zur Verfügung. Peter Densborn zeigt sich optimistisch: „Wir hoffen, dass die Bodycam auch weiterhin dazu führt, dass die Zahl der Übergriffe weiter abnimmt“.

Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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Quelle: Zughalt.de