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Sendlinger Tor: Arbeiten beendet

01.10.24

Die Baustelle am Sendlinger Tor hat viele Münchner sowie Gäste der Landeshauptstadt in den vergangenen Jahren begleitet. Jetzt wurden die Arbeiten erfolgreich und im ursprünglichen Kostenrahmen abgeschlossen: Der U-Bahnhof ist moderner und in seiner Kapazität erweitert, der Sendlinger-Tor-Platz wurde mit Verbesserungen für Radfahrer, Fußgänger und Personen mit Mobilitätseinschränkung neugestaltet. Gut sieben Jahre haben die Stadtwerke München (SWM) in einem aufwändigen Umbau und im laufenden Betrieb den Bahnhof saniert, modernisiert und seine Kapazität erweitert.

Im vergangenen Dezember wurde bereits das neu gestaltete Zwischengeschoss mit den neuen Geschäften eröffnet. Mit dem Abschluss der Bauarbeiten wird nun ein weiterer Ausgang von der U1/U2 direkt zur Blumenstraße mit der längsten durchgängigen Rolltreppe Münchens, die direkt vom Bahnsteig an die Oberfläche fährt, eröffnet. Darüber hinaus hat die U-Bahnstation fünf Aufzüge. Und auch oberhalb sind die Platzflächen fertiggestellt. Mit mehreren Anpassungen und Erweiterungen wurde die Kapazität des U- Bahnhofs erhöht.

So wurden unter anderem zwei komplett neue Bauwerke errichtet, die gleichzeitig auch die größte ingenieurbautechnische Herausforderung mit sich brachten: Der zusätzliche direkte Zugang von der Bahnsteigebene der U1 und U2 zum Zwischengeschoss wurde 2020 eröffnet. Das neue Zugangsgebäude, das die Oberfläche an der Blumenstraße mit der U1/U2-Ebene verbindet geht jetzt in Betrieb. Für die beiden Erweiterungsbauwerke musste über eine Grundfläche von rund 600 Quadratmeter unter der Sonnenstraße bzw. 750 Quadratmeter neben der Blumenstraße eine Baugrube bis zu einer Tiefe von zwanzig Metern herstellt werden, teilweise direkt angrenzend an sechsgeschossige Gebäude.

Durch den Rückbau von Betriebsräumen im zentralen Umsteigebereich auf der U1/U2-Ebene sowie der neuen Anordnung und Erweiterung der Treppen im zentralen Umsteigebereich zwischen den beiden Bahnsteigebenen ist mehr Raum für die Fahrgäste frei geworden und die unterschiedlichen Fahrgastströme verteilen sich beim Wechsel der Bahnsteige besser auf der ganzen Fläche. Wo die Fahrgäste früher öfter im Gedränge standen, erreichen sie ihr Ziel heute schneller. Zwischen U1/U2 und Blumenstraße wurde die längste durchgängige Rolltreppe Münchens, die direkt vom Bahnsteig zur Oberfläche führt, eingeweiht.

Die Projektkosten wurden 2017 auf etwa 150 Millionen Euro geschätzt. In der Zwischenzeit haben die Corona-Pandemie und der russische Angriffskrieg auf die Ukraine immense Kostensteigerungen in der Baubranche zur Folge. Aufgrund effektiver Gegenmaßnahmen konnte die Steigerung auf ca. zehn Prozent gehalten werden. Die aktuelle Prognose geht von etwa 165 Millionen Euro aus und liegt damit im Kostenrahmen. In der nächsten Zeit wird es noch kleinere Restarbeiten im U-Bahnhof geben, etwa bei der Verblendung von Durchgängen, an einzelnen Wänden oder Decken.

Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
Siegfriedstr. 24a
58453 Witten
Quelle: Zughalt.de