01.10.24
Der Schweizer Schienenfahrzeughersteller Stadler hat heute einen weiteren Schritt in Richtung nachhaltiger Mobilität gemacht. Gemeinsam mit dem Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL) sowie der Erfurter Bahn wurde eine Absichtserklärung unterzeichnet, die den Einsatz des Wasserstoff-Prototyps RS ZERO in Thüringen im Rahmen eines Pilotprojekts vorsieht. Der Freistaat plant, die Treibhausgasemissionen im SPNV bis Mitte des kommenden Jahrzehnts erheblich zu reduzieren und derzeit eingesetzte Dieselfahrzeuge mittelfristig durch umweltfreundlichere Schienenfahrzeuge zu ersetzen.
Die Thüringer Verkehrsministerin Susanna Karawanskij (Linkspartei) zeigt sich optimistisch: „Der RS ZERO könnte als Nachfolger des im Thüringer Nahverkehr bewährten Regio-Shuttle eine bestehende Lücke im bisherigen Portfolio der Fahrzeughersteller schließen und mit seinen technischen Eigenschaften an die Leistungsfähigkeit des Regio-Shuttle anknüpfen.“
Der auf der Innotrans ausgestellte Prototyp des RS ZERO verfügt über einen lokal-emissionsfreien Wasserstoffantrieb und wurde entwickelt, um auf oberleitungsfreien Strecken eingesetzt werden zu können. Damit hat das Fahrzeug das Potenzial, bestehende Dieselverkehre zu ersetzen und so wesentlich zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen im SPNV beizutragen. Deshalb unterstützt das TMIL die Erprobung des RS Zero Prototypen und wird die Projektergebnisse nutzen, um die aktuelle Strategie zur Erreichung eines weitestgehend emissionsfreien SPNV in Thüringen zu prüfen und weiterzuentwickeln.
Jure Mikolčić, CEO der Stadler Division Deutschland, betont: „Durch die technologische Offenheit sowie die Konzeption sowohl als einteiliges oder zweiteiliges Fahrzeug können wir unseren Kunden immer das passende Fahrzeug anbieten und so einen wichtigen Beitrag für die Verkehrswende leisten.“
Der RS ZERO wird zukünftig mit einem Wasserstoffantrieb oder als batterieelektrische Variante angeboten und liefert damit eine Lösung für den CO2-emissionsfreien Betrieb auf nicht elektrifizierten Strecken. Mit der Schaffung geeigneter Infrastrukturen kann mit Blick auf das zu befahrende Schienennetz ein technisch optimiertes Fahrzeugkonzept angeboten werden. Dank seiner Leichtbauweise und einer Achslast von unter 18 Tonnen ist der RS ZERO ideal für Nebenstrecken mit geringer Fahrgastnachfrage geeignet und schafft die Möglichkeit für effiziente Verkehrsangebote auch abseits der Hauptstrecken.
Steffen Obst, Vertriebsleiter der Stadler Division Deutschland, ergänzt: „Mit dem RS ZERO wird die Erfolgsgeschichte des Regio-Shuttle RS1 fortgesetzt – äußerst hoher Fahrgastkomfort, barrierefreie Gestaltung im großzügigem Fahrgastbereich, umweltfreundlicher und spurtstarker Antrieb für kurze Fahrzeiten sind die wesentlichen Aspekte für ein attraktives Angebot im Nah- und Regionalverkehr. Auch zur Reaktivierung von in der Vergangenheit stillgelegter Strecken kann der RS ZERO die richtige Lösung sein.“
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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Quelle: Zughalt.de