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Tag der offenen Tür in Uelzen

04.10.24

Das Bahnbetriebswerk Uelzen öffnete am vorvergangenen Sonntag (22. September) nach zwanzig Jahren erstmals wieder seine Türen und Tore für die Öffentlichkeit – und der Andrang war beeindruckend groß. Insgesamt 1.605 Besucher nutzten die Gelegenheit, einen exklusiven Blick hinter die Kulissen zu werfen. Mit diesem großen Erfolg hatten die Organisatoren nicht gerechnet. Besonders begehrt waren die Führungen durch die großen blau-gelben Werkstatthallen der Osthannoversche Eisenbahnen AG. Aufgrund der großen Nachfrage wurde die Anzahl der Führungen sogar kurzfristig erweitert, um noch mehr Besuchern einen Blick hinter die Kulissen zu ermöglichen.

„Es war beeindruckend, wie viele Menschen sich für unsere Arbeit und die Instandhaltung der Metronom- und der Erixx-Züge interessieren“, so einer der Veranstalter. Die Gäste konnten vor Ort erleben, wie die Züge im täglichen Betrieb gewartet und repariert werden. Neben den Werkstattführungen beiErixx und der OHE gab es zahlreiche weitere Highlights: In einer der Werkstatthallen schwebte eine 85 Tonnen schwere Lokomotive auf einer Hebebühne mehrere Meter über dem Boden. Wo sonst eine Unterflurradsatzdrehbank die Radprofile von Lokomotiven und Reisezugwagen bearbeitet, bot sich den Besuchern damit ein eindrucksvoller Blick auf die Technik der Lokomotive und der Radsatzinstandhaltung. Bei Erixx gab es den Blick in die Werkstatt und auf die Powerpacks der Erixx-Triebwagen.

Die Powerpacks sind die kompakten Antriebssysteme in den Erixx-Zügen, die neben dem Motor auch alle notwendigen Komponenten wie Kühlsysteme und Abgasanlagen enthalten. Der Fahrzeughersteller Alstom, der im Bahnbetriebswerk Uelzen für die Wartung der gesamten Metronom-Flotte aus dem Fahrzeugpool der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) verantwortlich ist, gab einen umfassenden Einblick in die Wartungs- und Reparaturabläufe.

Spannende Technik zum Anfassen bot die Firma SinON aus Celle. Die Gesellschaft des Landes Niedersachsen, die für den Betrieb, die Instandhaltung und den Ausbau der Schieneninfrastruktur in der Heideregion zuständig ist, zeigte eine ferngesteuerte Raupe mit Forstmulcher und einen großen Zweiwege-Bagger. Für die kleinen Gäste gab es Draisinenfahrten, Hüpfburgen im Zugdesign und einen Mal- und Bastelbahnhof. Hier konnten Kinderfahrkarten gestaltet, Glitzertattoos aufgetragen und Luftballontiere gebastelt werden.

Der Tag der offenen Tür im Bahnbetriebswerk Uelzen war ein voller Erfolg – sowohl für technikbegeisterte Besucherinnen und Besucher als auch für Familien. „Nach so vielen Jahren war es uns eine große Freude, die Werkstatt und das Gelände am Dannenberger Bahnbogen für die Öffentlichkeit zu öffnen“, betonen die Veranstalter übereinstimmend. Und es steht fest: Bis zum nächsten Tag der offenen Tür wird es nicht wieder zwanzig Jahre dauern. Wann genau sich die Tore wieder öffnen, bleibt jedoch noch ein Geheimnis.

Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
Siegfriedstr. 24a
58453 Witten
Quelle: Zughalt.de