17.10.24
Im Zusammenhang mit der Reaktivierung der Hertenrer Bahn für den Personenverkehr verzögert sich die Inbetriebnahme der Haltepunkte Gelsenkirchen-Buer Nord und Herten-Westerholt. Der Haltepunkt Herten in Westfalen wurde bereits 2022 in Betrieb genommen. Die Fertigstellung der Haltepunkte Gelsenkirchen-Buer Nord und Herten-Westerholt war ursprünglich für Dezember 2024 vorgesehen. Während der Bauausführung gab es mehrere Herausforderungen, die den Zeitplan erheblich beeinflusst haben: Die Kampfmittelsondierung war an beiden Stationen deutlich umfassender als geplant.
In Gelsenkirchen-Buer Nord gab es bei der Sondierung zwei Verdachtspunkte. Erst nachdem diese näher untersucht und keine Kampfmittel gefunden wurden, konnten die nachfolgenden Arbeiten beginnen. Darüber hinaus gab es in beiden Baufeldern Unregelmäßigkeiten im Baugrund, die trotz geologischer Untersuchungen erst während der Bauarbeiten auftraten. Dazu zählt u.a. auch der unerwartet hohe Eintritt von Wasser in die Baugrube. Daher waren Umplanungen notwendig, um die Baugrube so schnell wie möglich trockenzulegen.
Diese kurzfristigen, ungeplanten Arbeiten haben den Bauablauf erheblich gestört. Die Projektteams mussten viele Maßnahmen neu planen, um die Arbeiten in den vorgesehenen Sperrpausen mit großen Schritten voranzubringen. Dabei haben die Planer:innen auch versucht, die Sperrpausen für die Erneuerung von Eisenbahnbrücken im Raum Herten zu nutzen. Allerdings konnten Planung, Baulogistik und Materialbeschaffung für die Stationsneubauten nicht an die Bauzeiträume für die Eisenbahnbrücken angepasst werden. Daher sind neue Sperrpausen notwendig, um die Arbeiten am Bahnsteig, an Bahnübergängen und an der Infrastruktur fortsetzen zu können
„Wir bedauern sehr, dass sich die Eröffnung der beiden Haltepunkte verzögert“, so Tobias Kaluta, Abteilungsleiter für den Ausbau von Verkehrsstationen bei der DB InfraGO im Bereich West. „Die Herausforderungen beim Bau haben unsere Planungen erheblich aus dem Takt gebracht. Hierfür bitten wir um Entschuldigung. Ich möchte Ihnen aber versichern, dass wir mit voller Kraft an der Reaktivierung der Hertener Bahn arbeiten.“
Dennoch äußert der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) als für den SPNV zuständiger Aufgabenträger erhebliche Kritik. Geschäftsführer Oliver Wittke: „Dass der VRR aus dem Winterfahrplan der DB von der Verschiebung auf unbestimmte Zeit erfahren hat, ist wenig professionell und für uns vollkommen inakzeptabel. Die genannten Probleme bei der Bauabwicklung fallen nicht vom Himmel. Wir haben die klare Erwartung, bei Schwierigkeiten dieses Ausmaßes deutlich früher informiert und eingebunden zu werden, als dies der Fall war. Viel schwerer wiegt allerdings, dass die vom VRR bestellte bessere Leistung der S9 nun nicht pünktlich geliefert wird. Die Leidtragenden sind die Fahrgäste, die auf eine weitere harte Geduldsprobe gestellt werden.“
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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Quelle: Zughalt.de