30.10.24
Mit der S4 verbindet ab 2029 erstmals eine S-Bahnlinie Hamburg-Altona und Bad Oldesloe. Mit dem Bau der neuen S4 wird der Nahverkehr für rund 250.000 Bürger zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein massiv verbessert und schafft mit höherem Zugangebot und häufigeren Verbindungen ein deutlich attraktiveres Verkehrsangebot auf der Schiene als bisher. Jetzt hat der Bund einen offiziellen Fördermittel-Vorbescheid über 597 Millionen Euro zugestellt, der dem wichtigen Infrastrukturprojekt im Norden zugute kommt.
Das Geld fließt in den zweiten Bauabschnitt, der von der Luetkensallee bis zur Landesgrenze Hamburg/Schleswig-Holstein verläuft und u. a. den Bau der zwei neuen Haltestellen Pulverhof und Holstenhofweg sowie mehrere Über- und Unterführungen umfasst. Die Bauarbeiten starten nach Erhalt des Planfeststellungsbeschlusses – voraussichtlich Anfang 2025. Neben den Fördermitteln vom Bund machen auch die laufenden Bauarbeiten im ersten Abschnitt weiter große Fortschritte – mit einer Weltneuheit. Zum ersten Mal kommen transparente Lärmschutzwände zum Einsatz, die hochabsorbierend wirken können und von denen vor allem Anwohnerinnen und Anwohner profitieren.
Durch die spezielle Technologie sollen sie den gleichen Schutz wie herkömmliche Schallschutzwände leisten, fügen sich jedoch deutlich besser in die Umgebung ein und sind damit u. a. vor allem für die Nutzung in der Nähe von Wohnbebauungen geeignet. Mit dem sogenannten MetaWindow ist es der DB und den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein gelungen, eine größere Akzeptanz für das S4-Projekt zu schaffen. Im ersten Schritt werden die transparenten Wände im Probebetrieb auf einer Länge von 55 Metern eingebaut.
In den kommenden Monaten finden weitere Akustikmessungen statt. Beim Projekt der S4 gibt es zudem einen Wechsel bei der Projektleitung: Gesamtprojektleiterin Amina Karam verlässt auf eigenen Wunsch die Deutsche Bahn, um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen. Karam hat u. a. das S4-Projekt mit innovativen Lösungsansätzen und durch die sehr enge, partnerschaftliche Zusammenarbeit in der Region in den letzten vier Jahren weiterentwickelt und geprägt und nicht zuletzt den Einbau der innovativen Lärmschutzwände mit der DB Bahnbau Gruppe wesentlich vorangetrieben.
„Wir danken Amina Karam ganz außerordentlich für die geleistete und erfolgreiche Arbeit. Ihr unbedingter Wille, die S4 mit innovativen Lösungen zum Erfolg zu bringen, wird uns fehlen. Wir freuen uns, dass wir den Posten nahtlos nachbesetzen können und mit Bernd Homfeldt einen erfahrenen Projektleiter gewinnen konnten, der bereits viele große Vorhaben für die DB erfolgreich begleitet hat“, so die DB-Konzernbevollmächtigte Ute Plambeck. Homfeldt war von 2008 bis 2021 Projektleiter der Schienenanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung und leitet seit 2021 das Projekt des Verbindungsbahnentlastungstunnel (VET) in Hamburg, das er auch weiterführen wird.
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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Quelle: Zughalt.de