Jobportal für die Bahnbranche & ÖPNV

Schweiz unterstützt Hochrhein-Ausbau

04.11.24

Die Schweiz beteiligt sich mit insgesamt fünfzig Millionen Franken an den Kosten für die Elektrifizierung der Hochrheinbahn auf deutschem Gebiet. Eine entsprechende Vereinbarung haben Bundesrat Albert Rösti (SVP) und der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) letzte Woche im Rahmen eines digitalen Treffens unterzeichnet. Das Ziel ist eine direkte und schnelle Eisenbahnverbindung zwischen Basel, Schaffhausen und St. Gallen zu schaffen.

Die Elektrifizierung und der Ausbau der rund 75 Kilometer langen Hochrhein-Strecke zwischen Basel und Erzingen in Deutschland werden rund 430 Millionen Franken kosten und wird auf deutscher Seite vom Bundesverkehrsministerium, dem Land Baden-Württemberg sowie den Landkreisen Lörrach und Waldshut finanziert. Die Auszahlung des schweizerischen Beitrags im Umfang von fünfzig Millionen Franken erfolgt in Tranchen gemäß dem Baufortschritt. Dies war im Rahmen des Bahn-Ausbauschritts 2035 vom Schweizer Parlament beschlossen worden.

Ab 2027 bietet der neue Hochrhein-Bodensee-Express (HBE), betrieben von der SBB Deutschland, eine aufgewertete und schnelle Bahnverbindung für die Städte in der Nord- und Ostschweiz. Auf der modernisierten Strecke werden Halbtax- und Generalabonnemente anerkannt, was die Attraktivität des Angebots zusätzlich erhöht. Die Fahrzeit der neuen Direktverbindung zwischen Basel Badischer Bahnhof und St. Gallen wird sich auf zwei Stunden und 20 Minuten verkürzen (rund zwanzig Minuten schneller als die heutige Umsteigeverbindung), jene zwischen Basel und Romanshorn auf zwei Stunden (rund zehn Minuten schneller als die heutige Umsteigeverbindung).

Der HBE verkehrt zweistündlich, in Stoßzeiten stündlich. Er fährt zusätzlich zu den heute bereits bestehenden IRE-Zügen Basel-Singen(-Radolfzell). Der Bahnhof Waldshut wird zu einem Knotenbahnhof um- und ausgebaut, wovon auch der nordwestliche Kanton Aargau profitiert.

Bundesrat Rösti zeigt sich anlässlich des virtuellen Treffens überzeugt: „Die neue Verbindung mit dem Hochrhein-Bodensee-Express wird die gesamte Region auf nachhaltige Weise besser vernetzen und den wirtschaftlichen und kulturellen Austausch zwischen der Schweiz und Baden-Württemberg fördern.“

Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann ergänzte: „Von der schnellen und direkte Bahnverbindung zwischen Basel, Schaffhausen und St. Gallen profitieren sehr viele Menschen in Deutschland und in der Schweiz. Die Verbindung stärkt den grenzüberschreitenden Austausch und macht die Mobilität im Land ein weiteres Stück nachhaltiger. Das ist gut für unser Klima und die Region. Die großzügige Beteiligung der Schweiz zeigt, wie wichtig dieses Projekt für beide Seiten ist.“

Vorhabensträger für das Ausbau- und Elektrifizierungsprojekt ist die Deutsche Bahn, allerdings soll auch in der Schweiz ein erheblicher Nutzen generiert werden. Aus diesem Grund beteiligt man sich aus der Schweiz mit eigenen Finanzmitteln.

Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
Siegfriedstr. 24a
58453 Witten
Quelle: Zughalt.de