05.11.24
Das Eisenbahnjahr 2024 entwickelt sich in der Schweiz seitens Personenverkehres weiterhin positiv und erzielt mit 5,82 Milliarden Personenkilometern einen neuen Quartalsrekord (+ 0,5 Prozent). Auch die Fahrleistung der Züge entwickelte sich mit 52,19 Millionen Trassenkilometern positiv im Vergleich zur Vorjahresperiode (+ 0,8 Prozent). Der Schienengüterverkehr kann mit 2,74 Milliarden Nettotonnenkilometern derweil nicht mit dem Vorjahr mithalten (- 4,5 Prozent).
Dies sind die wichtigsten Erkenntnisse aus dem aktuellen Quartalsreporting Bahn, basierend auf den Daten der LITRA und des Verbandes öffentlicher Verkehr (VöV). Weiterhin nicht auf Touren kommt der Schienengüterverkehr. Mit 2,74 Milliarden Nettotonnenkilometern wurde im dritten Quartal 2024 der zweittiefste Wert seit Beginn des Quartalsreportings Bahn verzeichnet. Lediglich im zweiten Quartal 2020 wurden wegen der Auswirkungen der Covid-Pandemie noch weniger Güter auf der Schiene transportiert (2,60 Milliarden Nettotonnenkilometern).
Dies entspricht einem Rückgang von 4,5 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode. Damit hat sich auch die Tendenz der Stabilisierung des Schienengüterverkehrs, welche sich im zweiten Quartal 2024 abgezeichnet hat, im Verlauf des Jahres nicht bestätigen können. Hauptgründe für die nach wie vor schwierige Entwicklung im Schienengüterverkehr bleiben die wirtschaftliche Situation in Europa sowie die zahlreichen Baustellen auf der Nord-Süd-Achse. Hier war die Eisenbahn dann deutlich weniger leistungsfähig, sodass weniger Züge gefahren werden konnten.
Obwohl im dritten Quartal 2024 deutlich weniger Güterverkehrsleistung auf der Schiene erbracht wurde, fällt der Rückgang in den nachgefragten Trassenkilometern seitens Schienengüterverkehr mit minus 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr deutlich weniger stark aus. Grund dafür ist, dass die Güterzüge weniger gut ausgelastet werden konnten. Wie schon in den letzten beiden Quartalen konnte das Wachstum der Trassennachfrage im Schienenpersonenverkehr (+ 1,2 Prozent gegenüber Vorjahresquartal) den Rückgang im Güterschienenverkehr kompensieren, sodass das Eisenbahnnetz insgesamt dennoch stärker ausgelastet worden ist.
Mit 52,19 Millionen nachgefragten Trassenkilometern resultierte im dritten Quartal ein Plus von 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Der Spitzenwert von jeweils 52,41 Millionen Trassenkilometern aus den ersten beiden Quartalen des Jahres wird aber knapp nicht erreicht, dennoch bleibt der Eisenbahnverkehr auf hohem Niveau.
Obwohl die Eisenbahn in der Schweiz deutlich zuverlässiger läuft als in Deutschland gibt es auch dort die Problematik des stark ausgelasteten Netzes. Allerdings ist die Infrastruktur dort deutlich leistungsfähiger als in Deutschland, so ist etwa die Digitalisierung weiter vorangeschritten und es gibt wesentlich mehr Ausweich- und Überholstellen. Selbst eingleisige Abschnitte können aufgrund der entsprechenden Leit- und Sicherungstechnik besser genutzt werden.
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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Quelle: Zughalt.de