05.11.24
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hat seine beiden Vizepräsidenten Werner Overkamp von den Stadtwerken Oberhausen (StOAG) und Veit Saltzmann von der Hessischen Landesbahn (HLB) wiedergewählt. Werner Overkamp ist seit Juni 2013 Geschäftsführer der StOAG und zuvor in anderen Führungspositionen der Branche in Oberhausen, Münster, Dresden und Dortmund. Veit Salzmann geht in seine vierte Amtszeit als Vizepräsident für die Sparte Personenverkehr mit Eisenbahnen im VDV.
Die rund 700 VDV-Mitgliedsunternehmen sind im Verband in insgesamt fünf Sparten mit jeweils einem Verwaltungsrat organisiert. Die Vorsitzenden der fünf Verwaltungsräte sind zugleich als ehrenamtliche VDV-Vizepräsidenten tätig.
Werner Overkamp: „Ich danke den Kolleginnen und Kollegen für ihr Vertrauen. Ein so klares Votum in diesen Zeiten ist alles andere als selbstverständlich und ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit im VDV-Vorstand und im -Präsidium. Für die kommenden Monate und Jahre geht es um existenzielle Fragen für die Branche und die Busunternehmen. Über allem steht dabei eine langfristig gesicherte Finanzierung des Betriebs und der notwendigen Investitionen in unsere Infrastrukturen.“
Dabei fordert er vor allem mehr Geld der öffentlichen Hand zur dauerhaften Finanzierung des Dieselausstiegs. Overkamp: „Der seitens des Bundes ausgebremste Hochlauf der E-Busse ist eine schwere Bürde für die Branche und die deutsche Industrie gleichermaßen – und damit für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Dieses Problem muss umgehend gelöst werden. Deshalb muss die Umstellung auf emissionsfreie Antriebe endlich verlässlich und langfristig gefördert werden. Es ist fatal, dass bereits jetzt 58 Prozent der Verkehrsunternehmen angeben müssen, statt geplanter E-Busse jetzt wieder Dieselbusse zu beschaffen.“
Auch Veit Salzmann steht vor schweren Aufgaben: „Unsere Branche befindet sich angesichts der aktuellen Lage vor größten Herausforderungen: Die Schieneninfrastruktur ist marode, die Auswirkungen auf den Betrieb werden uns über Jahre beschäftigen und die Pläne, wie die gesamte Branche möglichst gut durch diese Zeit kommen soll, sind aus Branchensicht unzureichend.“
Salzmann sieht die Finanzierung und damit den Fortbestand des SPNV ernsthaft bedroht: „Während die Nutzungspreise für den Güter- und den Personenfernverkehr im nicht mehr tragfähigem Maße steigen, sind gerade die Eisenbahnunternehmen im Personenverkehr von dem regulativen Rahmen, den das Deutschland-Ticket vorgibt, betroffen Das D-Ticket wirkt wie ein Einnahmendeckel für uns. Wenn Aufgabenträger und Verkehrsunternehmen bundesweit gemeinsam ringen, angesichts der angespannten finanziellen Lage das Angebot nicht einzuschränken, besteht nicht etwa nur ein wenig Nachbesserungsbedarf, sondern es stellt sich die grundlegende Konstruktionsfrage genau dann, wenn die öffentliche Hand als Urheberin des D-Tickets die Einnahmenausfälle nicht vollständig ausgleicht.“
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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Quelle: Zughalt.de