09.01.25
Seit dem 1. Januar hält der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) eine 75prozentige Beteiligung an der Regiobahn. Die grundsätzlichen Entscheidungen wurden bereits im Dezembe in den Gremien beschlossen. Die weiteren Gesellschafter Rhein-Kreis Neuss, Stadt Kaarst, Stadt Düsseldorf und Kreis Mettmann haben der Beteiligung des VRR im Laufe des Jahres ebenfalls zugestimmt. Mit der Unterzeichnung des Gesellschaftsvertrags aller Beteiligten ist die Grundlage geschaffen worden, dass der VRR sich perspektivisch an einer strategischen Weiterentwicklung des Eisenbahnverkehrsunternehmens Regiobahn beteiligen und aktiv Einfluss auf die operativen Geschäftsprozesse nehmen kann.
Der VRR möchte die Regiobahn optimal positionieren, um bei möglichen künftigen Herausforderungen im SPNV bessere und alternative Handlungsmöglichkeiten zu haben, damit die Qualität und Zuverlässigkeit für Fahrgäste und Kunden gewährleistet werden können. Neben dem Ziel, mit der Regiobahn eine Alternative für Extremsituationen im SPNV zu schaffen, besteht durch den unmittelbaren Einfluss die Chance, Zusatzleistungen für die Verbesserung im SPNV-Betrieb für die Kunden zu erreichen – so wird man unabhängig von privaten Akteuren; sowohl von DB Regio als auch von Wettbewerbsbahnen. Mit einem eigenen Unternehmen im Rücken wird der Aufgabenträger deutlich handlungsfähiger.
So heißt es beim VRR: „Die Entwicklungen am SPNV-Markt haben gezeigt, dass die Aufgabenträger nur bedingt betrieblich kurzfristig reagieren können und zum Teil erheblich in Abhängigkeit einzelner EVU stehen. Um perspektivisch zusätzliche und strategisch bessere Handlungsoptionen für den Fall eines kurzfristigen Bedarfs zu haben, ist die Regiobahn der geeignete Partner. Somit hat der VRR entschieden, der maßgebliche Gesellschafter der Regiobahn Fahrbetriebsgesellschaft zu werden.“
Mit der Beteiligung des VRR am Unternehmen ist es gelungen, neue, lokal-emissionsfreie Fahrzeuge für den Betrieb der Linie RE 47 von Remscheid über Solingen nach Düsseldorf zu beschaffen. Der Betrieb soll nach Auslieferung der Fahrzeuge voraussichtlich im Sommer 2026 aufgenommen werden. Mit der Regiobahn wurde ein entsprechender neuer Inhouse-Verkehrsvertrag für die Linie RE 47 geschlossen. Die batterie-elektrischen Fahrzeuge vom Typ Siemens Mireo Smart werden von der Regiobahn bei der Smart Train Lease GmbH gemietet und durch Siemens instandgehalten.
Auch für die Linie S 28 ist künftig ein elektrischer Betrieb vorgesehen. Die derzeit nicht elektrifizierten Streckenabschnitte der Regiobahn (Neuss – Kaarst und Düsseldorf-Gerresheim – Abzweig Wuppertal-Dornap) werden bis Dezember 2026 durch die Regiobahn GmbH elektrifiziert. Bereits bei der Beschaffung von neuen S-Bahn-Fahrzeugen für die S-Bahn Rhein-Ruhr wurde der Fahrzeugbedarf der Linie S 28 berücksichtigt. Die Fahrzeuge wurden bereits Jahren 2019 und 2022 ausgeliefert und befinden sich im Eigentum des VRR.
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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Quelle: Zughalt.de