13.03.25
Die Ruhrbahn GmbH hat in der letzten Woche die ersten Wasserstoffbusse in Betrieb genommen, Insgesamt 19 Fahrzeuge wurden bestellt, neun sind bereits in den Beständen des Unternehmens und fahren im Liniendienst. Die weiteren zehn werden im Laufe des ersten Halbjahres ausgeliefert. Ab 2026 soll die Flotte vollständig auf Wasserstoffantrieb umgestellt werden – jedoch ist zuvor eine neue Überprüfung und Befassung der Gremien vorgesehen.
Der grundsätzliche Beschluss, auf Wasserstofftraktion umzusteigen, wurde bereits 2021 gefasst. Zusätzlich zu den bekannten innerstädtischen Stickoxid- und Feinstaubproblematiken gehören die Vorgaben der EU zu den wesentlichen Treibern für einen emissionsfreien ÖPNV. Seit 2021 regelt die Clean Vehicles Directive (CVD) für Verkehrsunternehmen, wie viele Fahrzeuge einen konventionellen, sauberen bzw. emissionsfreien Antrieb haben müssen. Der Anteil an Dieselbussen wird dabei schrittweise reduziert. So müssen bis Ende 2025 mindestens 45 Prozent der neu beschafften Busse emissionsarm oder -frei sein; bis Ende 2030 steigt diese Quote auf 65 Prozent.
Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU): „Mit der Übergabe des Förderbescheids an die Ruhrbahn durch Verkehrsministerin Ina Brandes im Mai 2022 haben Marc Buchholz und ich versprochen, dass die Förderung in Höhe von über 4,8 Millionen Euro zur Beschaffung von 19 wasserstoffbetriebenen Linienbussen verwendet wird. Die Energie-Stadt Essen eignet sich bestens als nachhaltiger und tragfähiger Standort für den Wasserstoffmarkt. Essen nimmt seit einiger Zeit eine Vorreiter-Rolle ein, was die Entwicklung der sauberen und nachhaltigen Wasserstoff-Wirtschaft angeht.“
Marc Buchholz (CDU), Oberbürgermeister in Mülheim an der Ruhr, fügt hinzu: „Auch in Mülheim wollen wir die Energiewende weiter voranbringen. Sie fordert viele Veränderungen, zu denen auch die städtische Infrastruktur zählt. Technologien rund um das Thema Wasserstoff werden dabei in Mülheim genauso wie in Essen eine erhebliche Rolle spielen. Daher halte ich es für einen wichtigen Schritt, dass die Ruhrbahn sich dem Technologiewechsel hin zu einem emissionsfreien Busverkehr stellt. Maßgeblich dafür ist allerdings, dass eine staatliche Förderung weiterhin erfolgt.“
Die Busse sind sehr leise und tragen dadurch zusätzlich zu einer Reduzierung des Verkehrslärms bei. Sie haben eine Reichweite von etwa 350 Kilometer pro Tankfüllung. „Mit der Inbetriebnahme unserer ersten Wasserstoffbusse leisten wir einen wichtigen Beitrag zur umweltfreundlichen Mobilität in unserer Region. Dies ist ein entscheidender Schritt für eine nachhaltige Antriebswende und für die Reduzierung von CO2-Emissionen im öffentlichen Nahverkehr“, erklärt Linda Kisabaka, Sprecherin der Ruhrbahn-Geschäftsführung.
„Die Streichung der Förderung der Fahrzeuge bei der Umstellung auf emissionsfreie Antriebe hat uns gerade in Hinblick auf weitere Investitionen ausgebremst. Sollten die bisherigen Förderinstrumente langfristig nicht mehr zur Verfügung stehen, wird eine Anpassung unserer Fahrzeugstrategie notwendig sein. In die Entscheidungsfindung werden natürlich auch die Erfahrungen aus dem Testbetrieb der Phase 1 einfließen“, so Kisabaka weiter.
Ein Wasserstoff-Solobus kostet rund 720.000 Euro; die aktuelle Beschaffung der 19 Fahrzeuge wird mit 4,8 Millionen Euro durch das Verkehrsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Die neuen Busse sind vollklimatisiert und mit einer CO2-Wärmepumpentechnik ausgestattet, um den Energieverbrauch effizient zu steuern.
Für höchste Sicherheitsstandards sorgen modernste Fahrerassistenzsysteme wie ein Notbremsassistent, ein Abbiegeassistent sowie ein Kamera-Monitor-System mit Rundumdarstellung. Ein Notrufsystem gewährleistet zudem den unmittelbaren Kontakt zur Leitstelle im Ernstfall. Die durch Scheiben abgetrennte Fahrerkabine mit den neuen Sicherheitsfunktionen Busalarm und Panikraumschließung bietet zusätzlichen Schutz für das Fahrpersonal.
Ahmet Avsar, Geschäftsführer und Arbeitsdirektor der Ruhrbahn ist das besonders wichtig: „Mit den neuen Wasserstoffbussen setzen wir nicht nur auf Nachhaltigkeit, sondern auch auf höchsten Komfort und maximale Sicherheit für unsere Fahrgäste und unser Fahrpersonal. Durch modernste Assistenzsysteme, ergonomische Fahrerkabinen und zusätzliche Schutzmaßnahmen verbessern wir die Arbeitsbedingungen spürbar und sorgen für eine sichere und angenehme Arbeitsumgebung.“
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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Quelle: Zughalt.de