23.04.25
Auf dem Baufeld für das neue ICE-Werk am Dortmunder Hafen schafft die Deutsche Bahn aktuell die Voraussetzungen für den klimafreundlichen Betrieb. Für eine leistungsstarke Geothermie-Anlage bohren Fachexperten auf dem Gelände derzeit 85 Löcher mit bis zu 200 Meter Tiefe. Damit wird die Anlage mit ihrer Fertigstellung eine der größten in NRW sein – und bildet so einen von mehreren Bausteinen für ein hochmodernes und vor allem klimafreundliches ICE-Werk.
In vier umweltbezogenen Handlungsfeldern, Klimaschutz, Naturschutz, Ressourcenschutz und Lärmschutz, treibt die DB ganzheitlich die grüne Transformation voran. Das ICE-Werk Dortmund-Hafen soll im Sinne dieser Strategie eines der klimafreundlichsten Werke in Europa werden. Bis zur Fertigstellung im Jahr 2027 bringt das Projektteam hier nach und nach moderne und umweltfreundliche Technologien in den Einsatz.
Maria Otte, Gesamtprojektleitung Neubau ICE-Werk Dortmund-Hafen: „Bei der Planung war es uns wichtig, dass das Werk durch klimafreundliche Energiequellen versorgt wird. Der Bau der Geothermie-Anlage ist dabei sicher eines der wichtigsten Elemente, um dieses Ziel zu erreichen. Mit den technisch anspruchsvollen Arbeiten dafür liegen wir voll im Zeitplan. Wir sind daher sehr zuversichtlich, dass wir die Arbeiten für den ersten Bauabschnitt der Anlage im Mai pünktlich abschließen können.“
Werkshalle, Lager, Werkstätten und Verwaltung können dank der Geothermie-Anlage künftig ganzjährig umweltschonend und autark klimatisiert werden. Denn die leistungsstarke Anlage erzeugt in etwa so viel Energie, wie 2.400 Haushalte im Jahr verbrauchen. Daneben tragen künftig auch zahlreiche weitere Maßnahmen zur Umweltfreundlichkeit des Werkes bei. Dank einer Photovoltaik-Anlage auf einer Dachfläche von mehreren tausend Quadratmetern erzeugt das Werk mehr als die Hälfte des Eigenbedarfs an Strom.
Moderne LED-Beleuchtung, eine tageslichtabhängige Lichtsteuerung und eine lichtdurchlässige Gebäudehülle helfen dabei, den Stromverbrauch weiter zu reduzieren. Eine begrünte Dachfläche mit einer Größe von 28.000 Quadratmeter, was etwa vier Fußballfeldern entspricht, schafft zudem einen Schutzraum für Insekten und Vögel und stärkt die Biodiversität im städtischen Raum. Zudem hilft das Dach dabei, die Energieeffizienz des Gebäudes weiter zu steigern. Neben den Bohrungen für die Geothermie-Anlage laufen die Arbeiten im Bereich rund um die zukünftige Werkstatthalle auf Hochtouren.
Die Bauteams arbeiten derzeit an einer 521 Meter langen Stützwand. Im Mai steht hier bereits der nächste Meilenstein vor der Tür: Dann rücken Fachexperten an, um die Baugrube für die 480 Meter lange Werkstatthalle auszuheben. Durch das neue Werk entstehen hunderte neue Arbeits- und Ausbildungsplätze im Ruhrgebiet. Damit wächst die Bedeutung Nordrhein-Westfalens für die DB AG insgesamt: Vier Fernverkehrswerke, davon zwei der modernsten, stehen zwischen Rhein und Weser.
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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Quelle: Zughalt.de