24.04.25
Die Stadtwerke Trier werden im Sommer diesen Jahres 18 weitere Linienbusse in elektrischer Traktion kriegen und dafür konventionelle Dieselfahrzeuge außer Dienst stellen. Insgesamt wird man dann 39 Elektrobusse haben. „Mit diesem Projekt leisten die Stadtwerke einen weiteren wertvollen Beitrag auf dem Weg zur Smart City Trier“, erklärt Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD). Stolz ist der Verwaltungsratsvorsitzende der SWT auch darauf, wie innovativ die Stadtwerke ihre Geschäftsfelder miteinander vernetzen.
Leibe: „Energie- und Mobilitätsexperten arbeiten bei den SWT bereichsübergreifend zusammen und bringen ihre jeweilige Expertise ein. So treiben wir die Elektrifizierung in der Mobilität weiter voran. Bis Ende 2030 sind drei von vier SWT-Bussen elektrisch betrieben, bis Ende 2034 wollen wir unsere Busflotte zu hundert Prozent elektrisch betreiben.“
Wie das funktioniert, erklärt SWT-Vorstand Arndt Müller: „Wir nutzen unsere Standortvorteile und produzieren große Mengen an grünem Strom direkt vor Ort in der Gottbillstraße.“ Zwei bestehende Solarkraftwerke auf dem Dach der Bushalle werden erweitert und damit die Ökostrom-Produktion am Standort von 1.250 MWh auf 1.500 MWh ausgebaut. Weitere Strommengen stehen den SWT aus dem eigenen regionalen Grünstrom-Portfolio zur Verfügung, nachts zum Beispiel durch Windkraft. Arndt Müller gibt ein Beispiel: „Perspektivisch reicht die von einem Windrad erzeugte Strommenge bilanziell aus, um unsere gesamte Busflotte mit regional erzeugtem Grünstrom zu versorgen.“
Die Herausforderung besteht darin, die Zeiten einer Unterdeckung – wenn also nicht genug Sonnen- oder Windstrom zur Verfügung steht – abzudecken. „Deshalb arbeiten wir an Flexibilitätsbausteinen, die den Echtzeitbedarf auch nachts und bei Windflauten decken. Dazu zählen beispielsweise intelligentes Lastmanagement auf Basis von künstlicher Intelligenz (KI), Batterien (Heimspeicher, Auto-Akkus) oder die Nutzung grüner Gase in Blockheizkraftwerken mit Wärmespeichern sowie Power2X-Technologien zur Speicherung von grünem Überschussstrom.
Wann immer möglich nutzen wir vorhandene Infrastruktur, um sektorübergreifend wirtschaftliche Vorteile zu generieren“, führt Vorstand Arndt Müller aus. Am Standort Gottbillstraße wird ein stationärer Batteriespeicher integriert, um Strom für Zeiten der Unterdeckung für Busse zu speichern. Er erläutert: „Aktuell prüfen wir, ob wir auch unsere Kunden über ein Beteiligungsmodell daran profitieren lassen können.
Darüber hinaus treiben wir den Ausbau der Elektromobilität für Privat- wie auch Gewerbekunden weiter voran.“ Um perspektivisch hundert Solo- und Gelenkbusse mit grünem Strom statt konventionellem Dieselkraftstoff versorgen zu können, haben die Stadtwerke Trier mit dem Umbau ihres Betriebshofs begonnen: Die ersten 21 150-kW-Schnellladesäulen sind errichtet, 18 weitere folgen bis Ende des Jahres. Pro Bus ist in Zukunft ein Ladepunkt vorgesehen.
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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Quelle: Zughalt.de