28.04.25
Weil die DB InfraGo erneut vor einer kritischen Personalsituation im Stellwerk Ludwigshafen steht, muss ab Montag, dem 5. Mai, die Anzahl der planmäßigen Zugfahrten reduziert werden. Danach entfallen fast alle Fahrten der Linie RE 14 zwischen Mainz, Worms und Mannheim. Fahrgäste werden gebeten, auf die Fahrten der Linie RE 4 und der S-Bahn S 6 auszuweichen. Zwischen Mainz und Frankfurt an Main entfallen die RE 14 derzeit ohnehin wegen Baumaßnahmen. Darüber hinaus müssen die Pendelfahrten in die BASF entfallen.
Die Zugfahrten aus Richtung Neustadt/W und Germersheim /Speyer ins Werk aus dem Werk hinaus in Richtung Pfalz werden hingegen weiter angeboten. Jenseits des SPNV will DB InfraGO durch Umleitung von Güter- und Fernverkehrszügen weitere Entlastungen realisieren. Hinzu kommen Einschränkungen für im Grundsatz betrieblich notwendige Rangierfahrten, dies betrifft unter anderem die Werkszufahrt für die Instandhaltung der S-Bahnfahrzeuge.
DB Regio muss für die genannten Änderungen zahlreiche Fahrzeugumläufe und Personalschichten umplanen, wofür ein gewisser Vorlauf benötigt wird. Bis zum 5. Mai versucht DB InfraGo, die Überlastungssituation der vorhandenen Fahrdienstleiter durch Ad-hoc-Lösungen und mit möglichst wenig Zugausfällen zu überbrücken. Ab 5. Mai soll dann die planmäßige Anpassung der durchzuführenden Zug- und Rangierfahrten die Belastungen so weit absenken, dass das Betriebsprogramm mit den vorhandenen Personalen zuverlässig bewältigt werden kann.
Die Belastungsanpassungen und damit die Angebotsreduzierungen im regionalen Schienenverkehr werden nach derzeitigem Stand und aktuellen Aussagen der DB bis Anfang Oktober notwendig sein. Der Aufgabenträger Zweckverband ÖPNV Süd trägt die Reduzierungen zumindest konzeptionell mit, weil sie den Zweck haben sollen, ein im Grundsatz verlässliches Angebot herzustellen. Die Alternative wäre, aufgrund der vorliegenden Erkenntnisse, ein länger andauernder Zustand mit häufigen, unvorhersehbaren Zugausfällen.
In einer Pressemeldung heißt es: „Die Versprechen der DB InfraGo vom letzten Jahr, es würden, nach den Ausfällen im Frühjahr 2024, ausreichend Personale ausgebildet und bereitgestellt, hat die bundeseigene Gesellschaft jedoch nicht eingehalten. Der Aufgabenträger erwartet jetzt die Aufarbeitung und Bewertung der Situation sowie die maximale Transparenz, wie die nun zu ergreifenden Gegenmaßnahmen zur möglichst raschen Rückkehr zum Normalbetrieb führen können.“
Allerdings hat der Aufgabenträger dem Infrastrukturbetreiber gegenüber keinen Rechtsstand. Es bleibt also bei Forderungen. So heißt es weiter: „Notwendig sind nun langfristig wirkende Maßnahmen. Die bisherigen Aktionen sind offenkundig nicht ausreichend erfolgreich gewesen. Die Reduzierung des Angebots über Monate hinweg ist grundsätzlich nicht hinnehmbar, aber scheint zum Schutz der im Stellwerk arbeitenden Personale unausweichlich.“
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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Quelle: Zughalt.de