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Neue Respektkampagne in Jena

06.05.25

Mit einem klaren Appell an Rücksicht, Respekt und ein gutes Miteinander im öffentlichen Nahverkehr starten der Jenaer Nahverkehr und die JES Verkehrsgesellschaft die gemeinsame Kampagne „Gemeinsam fahren wir besser.“ Die Kampagne zeigt in pointierten Clips und Bildern typische Situationen aus dem Nahverkehrsalltag – überzeichnet, aber nah an der Realität. Im Fokus: kleine Verhaltensänderungen mit großer Wirkung.

Auf dem Jenaer Betriebshof in der Keßlerstraße wurden letzte Woche die ersten drei von insgesamt neun geplanten Motiven der Öffentlichkeit vorgestellt – mit viel Humor, Alltagstauglichkeit und einer großen Portion Charme. Das erste Motiv steht unter dem Motto „Döner macht schöner – aber nicht in Bus und Bahn“: Obwohl für viele ein geliebter Snack, wird der Döner mit Extra-Knoblauchsoße im engen Bus schnell zur Geruchsprobe. Das Motiv thematisiert mit Witz die Regel „Kein Essen im Fahrzeug“ – und liefert so eine leicht verdauliche Erinnerung an rücksichtsvollen Umgang.

Das zweite Motiv hat den Titel „Halbe Lautstärke, doppelt angenehm – für alle“: Lautes Telefonieren kann zur unfreiwilligen Mit-Hörprobe für alle Mitfahrer werden. Dieses Motiv wirbt für Rücksicht durch leises Telefonieren – sympathisch verpackt in eine typische Pendler-Szene. Das dritte Motiv steht im Zeichen des Slogans „Blocken ist was für Football – nicht für Bus und Bahn“. Wenn Fahrgäste mit Gepäck direkt im Türbereich stehen bleiben, sorgt das für Frust und Gedränge.

In diesem Clip übernehmen die Footballer der Hanfrieds Jena symbolisch das Spielfeld Bus – mit vollem Körpereinsatz. Die Botschaft: Bitte durchgehen und Platz machen – für ein entspannteres Miteinander. Für die Kampagnenerstellung standen Mitarbeiter als freiwillige Statisten aus der Stadtwerke Jena Gruppe vor der Kamera. Auch das American-Football-Team Hanfrieds Jena war mit vollem Einsatz dabei. Die kreative Umsetzung hinter der Kamera übernahm Videograf Tobi Wagner aus Weimar.

Rückmeldungen von Fahrern, Service- und Kundencenterpersonal, aber auch von Fahrgästen zeigen deutlich: Konflikte und unhöfliches Verhalten im Alltag nehmen zu. Mit der Kampagne wollen die Verkehrsunternehmen aktiv gegensteuern – nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit Humor und Herz. Geschäftsführer Andreas Möller sagt: „Respekt und Rücksicht sind keine netten Extras, sie sind die Grundlage dafür, dass Fahrgäste sich wohlfühlen und unser Personal konzentriert arbeiten kann.

Mit einem Augenzwinkern zeigen wir, wie einfach es ist, kleine Hindernisse auszuräumen und so jede Fahrt entspannter zu machen.“ Basis des Miteinanders im öffentlichen Nahverkehr sind die Beförderungsbedingungen. Sie regeln Rechte und Pflichten – vergleichbar mit dem „Kleingedruckten“ beim Ticketkauf. Viele Fahrgäste kennen sie, aber im Alltag werden sie oft vergessen. Die Botschaften werden direkt in den Fahrzeugen, an Automaten und online platziert, wo sie die Fahrgäste unmittelbar erreichen.

Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
Siegfriedstr. 24a
58453 Witten
Quelle: Zughalt.de