06.05.25
Zehn vollelektrische Gelenkbusse des Typs Mercedes-Benz eCitaro G fuel cell mit dem neuen reinen Wasserstoff-Antriebsmodus „H2-Mode“ nimmt die Stadtbusflotte der Stuttgarter Straßenbahnen AG im Jahr 2025 in Betrieb. Mit ihnen gibt die SSB den Startschuss für den Aufbau einer emissionsfreien Busflotte im Busnetz der baden-württembergischen Landeshauptstadt. Für die Mercedes-Benz eCitaro G fuel cell mit H2-Mode war die SSB eine Entwicklungspartnerin von Daimler Buses.
Ab 2027 will sie die Stuttgarter Innenstadt ausschließlich mit emissionsfreien Bussen befahren, ab 2035 das gesamte Stuttgarter Busnetz klimaneutral bedienen. Im April wurde der erste der zehn neuen Brennstoffzellen-Gelenkbusse mit H2-Mode vom baden-württembergischen Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) sowie Frank Nopper (CDU), Aufsichtsratsvorsitzender der SSB und Oberbürgermeister von Stuttgart, und Thomas Moser, Technischer Vorstand und Vorstandssprecher der SSB, in Stuttgart präsentiert.
Die Übergabe erfolgte durch Heinz Friedrich, Geschäftsleiter Vertrieb & Service Deutschland von Daimler Buses, und Carsten Reineck, ÖPNV-Vertrieb Deutschland bei Daimler Buses. Mit der neuen Betriebsstrategie H2-Mode können die mit einer wasserstoffbasierten Brennstoffzelle als Range Extender ausgestatteten Elektro-Gelenkbusse eCitaro G fuel cell in bestimmten Einsatzszenarien ausschließlich mit Wasserstoff als Energiequelle betrieben werden. Der reine Wasserstoff-Antriebsmodus macht sie unabhängig von stationären Ladeprozessen.
Das vergrößert ihren Einsatzradius gegenüber hybriden oder ausschließlich elektrischen Technologien. Die dreitürigen Brennstoffzellen-Gelenkbusse der SSB zeichnen sich durch ihre große Reichweite sowie einen hohen Rekuperationsnutzen und eine hohe Antriebsleistung aus. Dabei sind auch in der Betriebsstrategie H2-Mode Batterie und Brennstoffzelle die Energiequelle für den Antrieb. Jedoch ist eine externe Aufladung der Batterien am Netz während der Standphasen nicht mehr erforderlich, denn sie werden während der Fahrt von der Brennstoffzelle geladen.
Die Brennstoffzelle arbeitet auch im Betriebsmodus H2-Mode immer im effizienten Betriebsbereich zwischen 20 und maximal 40 kW. Im Unterschied zu einem reinen Wasserstofffahrzeug mit kleiner Pufferbatterie sind die neuen eCitaro G fuel cell mit H2-Mode deutlich besser in der Lage, die beim Bremsen über die Rekuperation zurückgewonnene Energie vollständig und nutzbringend in den großen Batterien zu speichern.
Gerade im Stadtverkehr mit seinen häufigen Verzögerungsvorgängen, ganz besonders aber bei anspruchsvoller Topografie, etwa an Steigungen wie der Stuttgarter Weinsteige, trägt dies zur Gesamtwirtschaftlichkeit des eCitaro G fuel cell mit reinem Wasserstoffantrieb bei. Nicht zuletzt ermöglicht die große Batteriekapazität den Abruf hoher Antriebsleistungen über längere Strecken, ohne dass die Brennstoffzelle im oberen und damit ineffizienten Leistungsbereich arbeiten muss.
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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Quelle: Zughalt.de