08.05.25
Die nordrhein-westfälische Landesregierung unterstützt mit Bundesmitteln gemeinsam mit den beiden SPNV-Aufgabenträgern go.Rheinland und dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) die Digitalisierung kommunaler Park-and-Ride-Anlagen im rheinischen Braunkohlerevier. Über das Förderprogramm „Vernetzt mobil im Rheinischen Revier – Smarte Pendlerparkplätze“ können die Kommunen ab sofort eine finanzielle Unterstützung für die Digitalisierung von Pendlerparkplätzen beantragen. Insgesamt stellt das Land dazu 7,6 Millionen Euro aus Strukturstärkungsmitteln des Bundes zur Verfügung.
Nordrhein-Westfalens Landesverkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) erklärt: „Alles, was dazu beiträgt, den Umstieg vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel attraktiver zu machen, bringt unsere Verkehrswende voran. Die Park-and-Ride-Parkplätze zu digitalisieren, schafft neue Anreize.“ Um Reiseketten teilweise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln abwickeln zu können, ist die Vernetzung der Verkehrsmittel wichtig.
„Die smarten Pendlerparkplätze leisten gerade im ländlichen Raum einen wichtigen Beitrag für den Umstieg auf Bus und Bahn. Denn sie schaffen für die Pendelnden ideale Verknüpfungen vom Individualverkehr mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. So bringen wir nachhaltige und umweltfreundliche Mobilitätsangebote weiter in die Fläche“, sagt Oliver Wittke, VRR-Vorstandssprecher.
Die Informationen über Park-and-Ride-Anlagen, insbesondere zur Lage und Anzahl freier Stellplätze, sollen leicht verfügbar und in die Auskunftssysteme integriert sein. Zu wissen, ob Parkplätze verfügbar sind, kann für Autofahrerinnen und Autofahrer entscheidend dafür sein, ob sie das eigene Auto für einen Teil des Weges gegen Bus oder Bahn tauschen. Die Nutzer sollen durch die Installation von Detektions- und Anzeigetechnik, die Anbindung an ein Hintergrundsystem und die Bereitstellung der erfassten Auslastungsdaten profitieren. So sollen sie sich online und vor Ort über die aktuelle Belegung einer Park-and-Ride-Anlage informieren können. Zudem soll die Auslastung von Anlagen optimiert werden.
„Die smarten Pendlerparkplätze machen auch das Pendeln an sich einfacher und nachhaltiger: Wer morgens per App sieht, dass er sein Auto sicher auf einer Park-and-Ride-Anlage abstellen kann, entscheidet sich eher dafür, für einen Teil des Wegs den Nahverkehr zu nutzen. Mit schlauen Werkzeugen können wir noch mehr Menschen von der klimafreundlicheren Alternative überzeugen. Daher sind wir dem Land dankbar für das aufgesetzte Förderprogramm“, betont go.Rheinland-Geschäftsführer Norbert Reinkober.
Gefördert werden mit den bereitgestellten Bundesgeldern die Ausstattung von Park-and-Ride-Anlagen mit Detektions- und Anzeigetechnik inklusive notwendiger Tiefbauarbeiten. Dazu kommen investive Maßnahmen zur Verringerung des Fremdnutzungsanteils sowie zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und sozialen Sicherheit sowie zur Herstellung oder Verbesserung der Barrierefreiheit sowie Planungskosten, z. B. Umweltgutachten und Statik-Gutachten.
Fördergegenstände sind unter anderem Overhead- oder Bodensensoren zur stellplatzscharfen Belegungserfassung, Lesegeräte für E-Tickets im ÖPNV, Beleuchtung, Stadtmobiliar – und eine Erweiterung der Park-and-Ride-Anlage um bis zu zehn Stellplätze. Antragstellung, Planung und Umsetzung werden – nach regionaler Zuständigkeit – von Mitarbeitern von go.Rheinland bzw. des VRR beratend begleitet; diese fachliche Beratung ist verpflichtend vor Antragstellung.
Danach können Anträge bei der Bezirksregierung Köln jederzeit bis zum 30. Juni 2026 eingereicht werden. Im Rahmen des Förderprogrammes stellen die beiden Aufgabenträgern# verschiedene Unterstützungsleistungen bei der Umsetzung von Park-and-Ride-Projekten bereit, begleiten Projekte und beraten Antragsteller bei allen Fragen rund um die Digitalisierung von Park-and-Ride-Anlagen.
Für die Beratung der Kommunen und für die Unterstützung des Landes bei der Abwicklung des Förderprogramms erhalten go.Rheinland und der VRR über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Fördermittel des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie nach der STARK-Richtlinie (Förderrichtlinie zur Stärkung der Transformationsdynamik und Aufbruch in den Revieren und an den Kohlekraftwerkstandorten). Insgesamt stehen 14,8 Milliarden Euro an Fördermitteln für die Transformation zur Verfügung, wobei bislang rund 2,2 Milliarden Euro im Rahmen von Förderbescheiden abgerufen wurden.
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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Quelle: Zughalt.de