12.05.25
In der letzten Woche haben Anne Mathieu (Vorsitzende Geschäftsführerin der Eurobahn), Karsten Schulz (Technischer Geschäftsführer der Eurobahn) sowie Christiane Auffermann (Stellvertretende Geschäftsführerin des NWL) und Carsten Rehers (Stellvertretender Geschäftsführer des NWL) den Kaufvertrag zur Übernahme der Eurobahn durch den NWL unterschrieben. Damit gehört die frühere Tochtergesellschaft des französischen Keolis-Konzerns nun offiziell dem Aufgabenträger Nahverkehr Westfalen-Lippe.
Mit der Übernahme der Eurobahn durch den NWL, der temporär vorgesehen ist, streben sowohl das Eisenbahnverkehrsunternehmen als auch der Aufgabenträger die Stabilisierung des Betriebs und damit auch des Fahr-Angebots für die Fahrgäste an. Mit rund zwölf Millionen Zugkilometern verzeichnet die eurobahn in Westfalen-Lippe dreißig Prozent Marktanteil und ist mit rund 16,5 Millionen Zugkilometer der drittgrößte SPNV- Anbieter in Nordrhein-Westfalen.
Durch den Eigentümerwechsel haben die fast 900 Mitarbeiter der Eurobahn eine konkrete Perspektive und das SPNV-Angebot in der Region kann sichergestellt werden. Nach der Stabilisierung soll das Unternehmen wieder verkauft werden, ein dauerhafter Verbleib im Portfolio des Aufgabenträgers ist Stand jetzt nicht geplant. Das operative Geschäft der Eurobahn ist durch den Eigentümerwechsel nicht beeinflusst. Durch den Verkauf gibt es weder für die Fahrgäste noch für die Mitarbeiter wesentlichen Veränderungen.
Langfristig zielen Eurobahn und NWL darauf ab, zum Regelfahrplan zurückzukehren. Dazu hat der Aufgabenträger, gemeinsam mit allen Aufgabenträgern, die auch Besteller von Eurobahn-Leistungen sind (VRR, LNVG, Provincie Overijssel) unter Einhaltung geltendem europäischem Recht, die Grundlagen für eine wirtschaftliche Verbesserung der Eurobahn geschaffen, indem er die Verkehrsverträge angepasst hat, mit dem Ziel des Weiterverkaufs. Diese Anpassung ist ohne Klagen durch andere Marktakteure abgelaufen – was in solchen Fällen ein vielfaches Drohszenario ist.
Bis zu einem Weiterverkauf wird der NWL vor allem die Überwachung und das Controlling der Unternehmenssteuerung im Sinne der Stabilisierung zur Aufgabe haben. Der Übernahme ging ein langer Prozess voran: Bereits 2024 haben 19 Kreise und Kreisfreie Städte der Übernahme der Eurobahn zugestimmt. Anschließend erfolgte die Genehmigung durch die Bezirksregierung Arnsberg.
Anne Mathieu, Vorsitzende Geschäftsführerin der Eurobahn: „Wir freuen uns, dass wir den Prozess nun abgeschlossen haben, weil es einerseits für unsere Kollegen der Eurobahn ein wichtiges, zukunftsweisendes Signal ist, dass wir uns auf das konzentrieren können, was wir am besten können und am liebsten tun: Züge fahren und für unsere Fahrgäste da sein. Andererseits haben wir mit dem NWL einen Eigentümer, der uns und unsere Stärken genau kennt und, der uns dabei unterstützen kann, uns auf wirtschaftlich stabilere Beine zu stellen.“
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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Quelle: Zughalt.de