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Wasserstoffbusse in Mannheim

16.05.25

Die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) setzt einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur klimaneutralen Mobilität: Die neuen H2-eCitaro nehmen nach ausgiebigen Tests und Optimierungen seit Ende April auch in Mannheim den Regelbetrieb auf. Die Busse bieten nicht nur einen hohen Komfort für die Fahrgäste, sondern überzeugen insbesondere durch ihre nachhaltige Antriebstechnologie. Im Rahmen des Projekts „H2Rhein-Neckar“ hat die rnv bereits im Oktober 2022 40 eCitaro G fuel cell beim Bushersteller Daimler Buses, intern als H2-eCitaro benannt, für rund 36 Millionen Euro bestellt.

13 dieser Fahrzeuge werden in Mannheim verkehren, die anderen 27 in Heidelberg und weitere acht H2-eCitaro wurden für die Stadt Ludwigshafen in Auftrag gegeben. Künftig wird somit die gesamte Gelenkbusflotte der rnv auf emissionsfreie Fahrzeuge umgestellt. Die Umstellung auf wasserstoffbetriebene Busse erfolgt im Rahmen der regulären Flottenerneuerung und Angebotsausweitung. Dabei werden Gelenk- und Solobusse ersetzt, die aufgrund ihres Alters und Zustands ausgemustert werden müssen.

Die rnv und die Stadt Mannheim haben sich hiermit ambitionierte Klimaziele gesetzt. Die notwendige Wasserstofftankstelle auf dem rnv-Betriebshof in Mannheim wurde bereits im Oktober 2024 in Betrieb genommen. Neben den rnv-Fahrzeugen können dort auch Fahrzeuge der Stadt Mannheim sowie Privatpersonen ihre wasserstoffbetriebenen Fahrzeuge sowohl mit 700 bar als auch mit 350 bar tanken. Dies stellt einen weiteren Schritt zur Förderung nachhaltiger Mobilitätslösungen in der Region dar.

Martin in der Beek, Technischer Geschäftsführer der rnv, erklärt die Bedeutung der neuen Flotte: „Mit der Einführung der Wasserstoffbusse setzen wir auf eine zukunftsweisende Technologie, die nicht nur den Fahrgästen höchsten Komfort bietet, sondern auch maßgeblich zur Erreichung unserer Klimaneutralitätsziele beiträgt. Der Einsatz der BZ-REX-Busse zeigt, dass umweltfreundlicher Nahverkehr keine Kompromisse bei Leistungsfähigkeit und Verlässlichkeit eingehen muss.“

Die neuen H2-eCitaro kombinieren einen batterieelektrischen Antrieb mit einer Brennstoffzelle, die aus der Reaktion von Wasserstoff und Luftsauerstoff Strom produziert. Dieser Strom wird über einen Zwischenkreis entweder direkt verbraucht oder bei Überschuss in die Batterie gespeist. Durch diese Kombination sind auch die längsten Umläufe mit ca. 400 km Reichweite und über 19 Stunden Einsatzzeit gut zu bewältigen.

Durch die hohe Reichweite wird kein Zwischenladen notwendig, wodurch Leerkilometer vermieden werden, und Dieselbusse können 1:1 ersetzt werden, zumindest wenn ausreichend Wasserstoff vorhanden ist, was sowohl in diesem als auch im letzten Jahr bundesweit immer wieder ein Thema war. Allerdings sind auch Wasserstoffbusse im Vergleich zu konventionellen Dieselbussen nicht marktfähig, es bedarf daher zusätzlicher Fördergelder durch Bund und Land, die Kommunen können die Last nicht tragen.

Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
Siegfriedstr. 24a
58453 Witten
Quelle: Zughalt.de