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Der Lebenslauf

Wenn Ihre Bewerbung im Unternehmen eintrifft, nehmen sich die Entscheider in der Regel zuerst den Lebenslauf vor. Die vorerst wichtigsten Fragen werden hier beantwortet. Welche Berufserfahrung hat der Bewerber? Welche Ausbildung? Wo wohnt er zurzeit? Kurzum, passt die Bewerbung auf die ausgeschriebene Position.

Das Anschreiben kann noch so toll sein, wenn Ihr Lebenslauf nicht überzeugt, bekommen Sie in der Regel keine Chance auf eine Anstellung. Das Wesentliche muss übersichtlich und in der richtigen Reihenfolge dargestellt werden. Achten Sie darauf, in Stichworten zu schreiben und beschränken Sie sich, wenn möglich, auf zwei Seiten. Wenn Sie auf eine längere berufliche Erfahrung zurückblicken können, kann der Lebenslauf auch mehr Seiten betragen. Achten Sie drauf, dass der Leser sich nicht langweilt, wenn Sie zu ausführlich schreiben.

Der Aufbau und das Design sind frei wählbar. Je nach Berufszweig ist ein kreativer oder konservativer Lebenslauf von Vorteil. Die Branche und das Unternehmen sind Grundlage bei der richtigen Wahl der Form. Sollten Sie sich in einer Bank bewerben, empfiehlt sich zum Beispiel ein konservativer Aufbau der Bewerbung und des Lebenslaufes. Verzichten Sie in diesem Fall dabei auf ungewöhnliche Farben, Muster, Design und Schrift.

Persönliche Daten / Foto

Zu Beginn stehen Ihre persönlichen Daten. Neben dem Namen, ggf. Geburtsnamen, das Geburtsdatum und der Geburtsort. Die Angabe vom Familienstand ist nicht zwingend notwendig und wird heute oftmals weggelassen. Der Status „Ledig“ kann aber Flexibilität und Ungebundenheit bedeuten und Ihnen bei verschiedenen Positionen hilfereich sein. Welcher Staatsangehörigkeit Sie angehören, sollten Sie nur angeben, wenn sich diese nicht aus dem Namen ableiten lässt. Ebenso die Konfession, diese ist nur bei Einrichtungen oder Berufen anzugeben, die einen religiösen Bezug haben. Selten werden heute die Namen und Berufe der Eltern angegeben. Das wirkt althergebracht und konservativ, kann aber in seltenen Fällen helfen, z.B. wenn der Bewerber den Familienbetrieb oder die Kanzlei später übernehmen will.

Hilfreich kann eine Nennung des beruflichen und des Karriereziels sein. Das berufliche Ziel wäre die Position, auf die Sie sich bewerben, und das Karriereziel – Ihre langfristigen Berufs- und Entwicklungspläne, die Sie zu erreichen wünschen. Das Aufführen der Karriereziele sollte durchdacht sein, um mögliche Fragen hierzu im Gespräch beantworten zu können.

„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.“ Der Arbeitgeber darf sich nach dem AGG nicht durch das Foto in seiner Entscheidung beeinflussen lassen, denn der Bewerber soll durch sein Können überzeugen und nicht durch sein Aussehen. Die Wirklichkeit sieht aber anders aus. Tatsächlich ist der visuelle Auftritt sehr wichtig und Sie können diesen nutzen. Ein Bild verschafft Ihnen die Möglichkeit, schon vor einem Gespräch einen sympathischen Eindruck zu hinterlassen. Die Kosten für ein professionelles Bild sollten Sie nicht scheuen und einen Fachmann aufsuchen. Dieser kennt sich aus und sollte Sie bei Detailfragen korrekt beraten. In welcher Art und Weise das Foto aufgenommen werden soll, ist Geschmackssache und obliegt den jeweiligen Trends. Ob Sie als Frau auf dem Bild einen Hosenanzug und Bluse, oder als Mann Anzug und Krawatte tragen, hängt von der Position ab, auf die Sie sich bewerben. Regel ist hier künftige Arbeitskleidung, nur etwas schicker. Wenn Sie auf der zukünftigen Position in der Bank Hemd und Anzug tragen, sollten Sie auf dem Bild mit Krawatte abgelichtet sein.

Das Foto wird neben den persönlichen Angaben oben rechts befestigt, wenn Sie es nicht auf einem Deckblatt befestigen. Wenn Sie die Bewerbung per Post verschicken, sollten Sie darauf achten, dass Sie das Foto wieder verwenden können.

Studium

An welcher Hochschule und was haben Sie studiert? Geben Sie Art (Diplom, Master, Bachelor, etc.) und Richtung des Studiums, sowie den Namen der Hochschule an, an der Sie studiert haben. Für den Entscheider ist außerdem interessant, ob Sie das Studium beendet haben, welchen Schwerpunkt Sie gewählt haben. Der Titel Ihrer Abschlussarbeit ist soweit interessant, solange diese im Zusammenhang zur angestrebten Tätigkeit steht. Wenn die Noten ein Auswahlkriterium sein könnten, sollten Sie diese auch im Lebenslauf nennen, zumal der Lebenslauf vor den Zeugnissen gelesen wird.

Ausbildung

Nennen Sie hier Art der Ausbildung, die Ausbildungsstätte und den erzielten Abschluss. Auch hier gilt, nennen Sie nur Noten, wenn diese ein Auswahlkriterium sein könnten.

Schule

Wie viele Angaben Sie zur schulischen Laufbahn aufführen, hängt von der Position und Ihrer Ausgangssituation ab. Wenn Sie sich auf eine Ausbildung oder ein Praktikum nach der Schule bewerben, sollten Sie mehrere Stationen Ihrer Schullaufbahn aufführen. Auch hier empfiehlt sich eine gegenchronologische Aufzählung. Wenn Sie ein Studium beendet, oder bereits Berufserfahrung gesammelt haben, interessiert den Arbeitgeber der Besuch Ihrer Grundschule nicht. Die letzte Station mit Datum des Abschlusses sollte als Information ausreichen.

Praktische Erfahrung

Zählen Sie entweder chronologisch oder gegenchronologisch die einzelnen Stationen Ihres beruflichen Werdeganges auf. Wenn Sie sich aus einer Position heraus auf eine neue Position bewerben, ist die gegenchronologische Auflistung von Vorteil. Falls Sie sich aus einer längeren Arbeitslosigkeit bewerben, sollten Sie eine chronologische Aufzählung vorziehen, damit Ihre erste Position nicht „Arbeit suchend seit….“ ist. Wenn Sie Phasen der aktiven Arbeitssuche etwas „verschönern“ möchten, können Sie angeben, dass Sie die Zeit für Fortbildung oder Recherche genutzt haben.

Bei der gegenchronologischen Aufzählung wird die letzte, aktuelle Tätigkeit zuerst aufgeführt, um einen Bezug zur ausgeschriebenen Stelle herzustellen. Neben der Berufsbezeichnung sollten der korrekte Namen, die Branche und der Dienstsitz des Unternehmens angegeben werden. Um den Lebenslauf mit einfachen Mitteln spannender zu gestalten, beschreiben Sie bei den einzelnen Stationen, was Ihr Aufgabengebiet war, was Sie gelernt und getan haben, welche Projekte sie erfolgreich abgeschlossen, welche Erfolge Sie erzielt und welche Techniken Sie dabei angewendet haben.

Berufserfahrung ist wichtig, denn dort haben Sie praktische Erfahrung gesammelt. Zu den Berufserfahrungen zählen auch Erfahrungen aus Praktika und Nebenjobs. Diese sollten Sie aber separat unter der Hauptüberschrift „Praktische Erfahrung“ ausweisen.

Erwähnen Sie auch Ihren Wehr- oder Zivildienst oder ein freiwilliges Soziales Jahr.

Ehrenamtliche Tätigkeiten

Wenn Sie ehrenamtliche Tätigkeiten ausüben oder ausgeübt haben, können Sie diese im Lebenslauf aufnehmen.

Sprachen / EDV / Qualifikationen

Hier sollten Sie Ihre Sprachkenntnisse und den dazugehörigen Grad angeben. Neben dem Beherrschen der eigenen Sprache ist in Zeiten fortschreitender Globalisierung die Beherrschung fremder Sprachen von Vorteil. Geben Sie an, was Ihre Muttersprache ist und welche weiteren Sprachen Sie wie gelernt haben. Eine Unterteilung erfolgt in der Regel in: Muttersprache, verhandlungssicher, fließend und Schul- bzw. Grundkenntnisse und kann in schriftlich und mündlich aufgeteilt werden.

Neben den sprachlichen Kenntnissen sind die Erfahrungen mit der EDV heute immer wichtiger. Das Arbeiten mit dem PC ist häufig die Regel, somit nimmt die Bedeutung von Softwarebedienung wesentlich zu. Können Sie gut mit den „Standard“-Programmen von MS-Office (Outlook, Word, Excel, etc.) oder OpenOffice umgehen? Zählen Sie die einzelnen Programme auf und bewerten Sie, wie gut Sie damit umgehen können. Programme wie z.B. Word, Outlook, Excel, Access oder SAP sind bei vielen Arbeitsplätzen nicht mehr wegzudenken. Wenn Sie Zertifikate für Schulungen und Kurse erhalten haben, fügen Sie diese im Anhang an.

Neben Sprachen und EDV Kenntnissen gibt es noch weitere Qualifikationen, die Sie ausweisen sollten. Wenn Sie im Außendienst tätig sind, ist ein Führerschein meistens notwendig. Für Transporte mit Gefahrgut benötigen Sie als LKW-Fahrer zum Beispiel einen ADR-Schein und als Lokführer der Klasse 3 sollten Sie auch den dafür notwendigen Führerschein besitzen.

Weiterbildung

Haben Sie erfolgreich eine Weiterbildung absolviert, die für Ihr berufliches Weiterkommen nützlich war? Führen Sie den Zeitpunkt, die Art des Lehrgangs, den Veranstalter und ggf. Inhalte auf. Auch hier gilt, wenn Sie ein Zertifikat oder einen Weiterbildungsnachweis erhalten haben und dieser ein Auswahlkriterium für die angestrebte Position sein könnten, fügen Sie diese der Bewerbung bei.

Publikationen

Eine Publikation in einem Fachmagazin, einem Fachbuch oder auf einer Website kann hier aufgeführt werden. Geben Sie den Titel, den Verlag/die Internetadresse und das Datum an.

Freizeit / Hobbys

Sagen Ihre Hobbys etwas über Ihre Qualitäten im Job aus? Denn nur dann sollten Sie diese in Ihrem Lebenslauf aufführen. Geben Sie leichte Einblicke in Ihre Privatsphäre, aber vermeiden Sie die Angabe von riskanten Aktivitäten wie z. B. Freeclimbing oder Boxen.

Unterschrift und Datum

Durch Ihre Unterschrift bestätigen Sie die Richtigkeit Ihrer Angaben. Durch die Angabe von Ort und Datum drücken Sie aus, dass das Dokument aktuell ist und speziell für das Unternehmen erstellt wurde. Wenn Sie den Lebenslauf per E-Mail versenden, sollten Sie die Unterschrift einscannen und einfügen, Sie können aber auch auf eine Unterschrift verzichten.

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Der Lebenslauf ist in unterschiedliche Abschnitte aufgeteilt:

  • Persönliche Daten / Foto
  • Studium
  • Ausbildung
  • Schule
  • Praktische Erfahrung
  • Ehrenamtliche Tätigkeiten
  • Sprachen / EDV / Qualifikationen
  • Weiterbildung
  • Publikationen
  • Freizeit / Hobbys
  • Unterschrift und Datum

Lebenslauf – Tipps und No-Gos

Tipps

  • Stichworte reichen aus
  • Verwenden Sie eine Fußzeile / Adresszeile
  • Benutzen Sie einen gegenchronologischen Lebenslauf, wenn Ihre letzte Position (und die davor) für den Arbeitgeber und die Position relevant sind
  • Benutzen Sie einen chronologischen Lebenslauf, wenn Sie Lücken im Lebenslauf haben oder ein „Arbeit suchend“ als letzte berufliche Position vermeiden wollen
  • Schicken Sie ein Foto mit
  • Vermeiden Sie einen zu langen Lebenslauf, 2 Seiten reichen in der Regel aus
  • Kurze Angaben zu den Stationen im Lebenslauf
  • Erwähnen Sie ehrenamtliche Tätigkeiten
  • Erwähnen Sie Publikationen
  • Erwähnen Sie Weiterbildungen
  • Erwähnen Sie besondere Kenntnisse (z.B.: EDV, Sprachen, etc.)
  • Seien Sie kreativ (z.B.: Arbeitslosigkeit kann auch Bewerbungs- oder Orientierungsphase genannt werden)

NO-GOS

  • Rechtschreibfehler
  • Grammatikfehler
  • Datum und Unterschrift vergessen
  • Sprünge im Lebenslauf
  • Namen und Arbeit der Eltern, nicht mehr zeitgemäß
  • Anzahl und Namen der Geschwister, nicht mehr zeitgemäß
  • Foto mit schlechter Qualität oder aus dem Urlaub
  • Beim Schummeln erwischen lassen
  • Unnötige Angaben machen (z.B.: Konfektionsgröße, Sternzeichen, o.ä.)