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Chance Ceneri 2020 unterzeichnet

(Europa, Fernverkehr, Güterverkehr) Autor:Stefan Hennigfeld

Mit der Inbetriebnahme des Ceneri-Basistunnels (CBT) im Dezember 2020 wird die Neue Eisenbahn-Alpentransversale NEAT vollendet. Die Flachbahn durch die Alpen wird Realität und ermöglicht einen Quantensprung in Europas Mobilität. In der gemeinsamen Absichtserklärung Chance Ceneri 2020 vereinbaren die drei Bahnchefs von DB, SBB und FS Italiane – Richard Lutz, Andreas Meyer und Gianfranco Battisti – diese Veränderung in Europas Mobilität mit vereinten Kräften anzugehen.

Ziel sind schnellere und mehr Verbindungen für Güter und Reisende, bessere Pünktlichkeit und einfacherer Kauf internationaler Billette. Die Chance Ceneri 2020 ermöglicht eine Gesamtsicht auf die Maßnahmen im internationalen Personen- und Güterverkehr und enthält ambitionierte Ziele. Dazu gehört, die Transportzeit im Güterverkehr auf dem Rhein-Alpen Korridor zwischen Genua und Rotterdam um bis zu zwei Stunden zu reduzieren.

Damit können die Güterbahnkunden Kosten einsparen, was die Konkurrenzfähigkeit zur Straße erhöht. Außerdem entlastet die kürzere Fahrzeit die Bahnknoten. Der Ceneri-Basistunnel schafft zusätzliche Kapazität für mehr als 3000 Sattelauflieger pro Tag und treibt damit die Verlagerung von der Straße auf die Schiene voran.

Im internationalen Personenverkehr soll im Fahrplan 2021 die Reisezeit zwischen Zürich und Mailand von drei Stunden und 30 Minuten auf rund drei Stunden verkürzt werden. Das Angebot wird von acht auf zehn Zugpaare pro Tag ausgebaut. Außerdem sind neue Direktverbindungen nach Genua und Bologna vorgesehen.

Der Online-Vertrieb internationaler Billette soll einfacher und durchgängiger werden, indem alle verfügbaren Sparpreise übersichtlich aufgezeigt und direkt buchbar werden. Der Ceneri Basistunnel läutet auch innerhalb der Schweiz eine neue Dimension des öffentlichen Verkehrs ein. Im Tessin verdoppelt das Gesamtsystem Metrò Ticino das Bahnangebot. Dank einer neue Direktverbindung Lugano–Locarno verkürzt sich die Fahrzeit um die Hälfte.



Stefan Hennigfeld
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